Wilhelmshaven/Bremen (epd). Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat Pläne für die Erhöhung des Verteidigungshaushalts kritisiert. «Der militärische Beitrag darf nicht das vorrangige Instrument der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik sein», sagte er am Donnerstagabend in Wilhelmshaven. Vielmehr sollten die zivilen Ansätze, auch in der Entwicklungspolitik, gestärkt und finanziell besser ausgestattet werden. Konflikt- und Fluchtursachen müssten mit zivilen Mitteln bekämpft werden, unterstrich der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche.

Brahms warb in seinem Vortrag zur Sonderausstellung «Mit Schwert und Talar. Drei Pastoren zwischen Kirche und Marine» im Wilhelmshavener Marinemuseum für einen klaren Vorrang der zivile Konfliktlösungen. «Gerechter Friede in der globalisierten Welt setzt den Ausbau der internationalen Rechtsordnung voraus.» Jede Form von Zwangsmitteln müsse an strenge ethische und völkerrechtliche Kriterien gebunden werden.

Die gemeinsame Ausstellung «Mit Schwert und Talar» des Wilhelmshavener Marinemuseums und der evangelischen Christus- und Garnisonkirche gibt einen kritischen Einblick in das Verhältnis von Kirche und Militär der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Beleuchtet werden dabei die Biografien von drei Pastoren, die auf sehr unterschiedliche Weise zwischen Kirche und Marine standen. Die Schau in der Christus- und Garnisonkirche und dem Marinemuseum läuft noch bis zum 31. Oktober.
Source: Kirche-Oldenburg