„Am Anfang war das Wort, am Anfang ist das Wort. Die frohe Botschaft heute lautet: Es stimmt nicht, dass nichts zu machen ist. Es stimmt nicht, dass Widerstand keinen Sinn hat. Es gibt kein historisches Gesetz, wonach Unmenschlichkeit mit der Weltbevölkerung wächst, Kontinente verhungern, der Meeresspiegel ansteigt, Regenwälder verschwinden oder ein Völkermord dem anderen folgt. Für all das gibt es Ursachen, und es gibt die Verantwortung dagegen etwas zu tun. Es ist nicht sinnlos, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Wenn Gott Mensch werden konnte, dann kann wohl auch der Mensch menschlich werden. Es immer wieder neu zu versuchen – das ist Reformation.“ (Prof. Dr. Dr. h. c. Heribert Prantl)

Eingeladen hatte die Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg gemeinsam mit dem Kirchenkreis Oldenburg-Stadt unter dem Titel „Warum immer Reformation ist“ in das Papierlager der WE-Druck an der Wilhelmshavener Heerstraße: „500 Jahre nach dem Druck der 95 Thesen Martin Luthers öffnet uns wieder eine Druckerei ihre Tore. Zwischen Hightech-Produktionsstraße und Papierrollen wollen wir uns von Heribert Prantl, dem engagierten Verteidiger eines liberalen und weltoffenen Rechtsstaats, ein Wort ‚von außen’ sagen lassen – eine Zeitansage, die das ‚semper reformanda’ beim Wort nimmt“, sagte Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann zur Begrüßung. Gemeinsam mit Akademiedirektorin Brigitte Gläser konnte sie zahlreiche Gäste begrüßen. Prof. Dr. Martin Vialon vom Institut für Philosophie der Uni Oldenburg und Andrea Schneider, Rundfunkbeauftragte der evangelischen Freikirchen, beteiligten sich mit Einwürfen am Gespräch.

Andreas Büttner

Ein Interview mit Heribert Prantl ist unter https://werkstatt-zukunft.org/index.php?id=2017/45-prantl.php abrufbar
Source: Kirche-Oldenburg