Geestland/Kr. Cuxhaven (epd). «Lust auf Zukunft»: Unter diesem Leitmotiv präsentiert das Evangelische Bildungszentrum Bad Bederkesa trotz Krisenzeiten sein Jahresprogramm für 2023. Dazu gehörten knapp 200 eigene Veranstaltungen, blickte am Montag der Leiter des Bildungszentrums, Jörg Matzen, voraus. So organisiere das Haus unter Beteiligung des prominenten Klimaforschers Hans Joachim Schellnhuber eine erste regionale Klimakonferenz. Im Fokus seien dann insbesondere Strategien zur Anpassung an die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels.
«Unser besonderes Anliegen ist die Stärkung und Verteidigung unserer Demokratie», umriss Matzen einen weiteren Schwerpunkt in dem knapp 100 Seiten starken Jahresprogramm. Dazu zählen beispielsweise Angebote zur angemessenen Reaktion auf Rassismus, zum inklusiven Wahlrecht und zum Freiwilligenmanagement. Mit einer ganzen Reihe von Seminaren will Bad Bederkesa Beispiele geben, wie Krisen gut bewältigt werden können.
«Krisenzeiten sind Bildungszeiten», betonte Matzen und verwies auf ein neues System sozialer Staffelpreise für nicht beruflich orientierte Seminare, das seinen Angaben zufolge unter den niedersächsischen Heimvolkshochschulen bislang einzigartig ist. So gibt es einen «Normalpreis», der Matzen zufolge die Kosten annähernd deckt. Ein «ermäßigter Preis» liegt 20 Prozent darunter, ein «Solidaritätspreis» 20 Prozent darüber. «Die finanziell Stärkeren sorgen durch ihren Beitrag für ein wenig mehr Bildungsgerechtigkeit und Zusammenhalt unter uns», bekräftigte Matzen.
Das Zentrum mit seinen derzeit 41 Mitarbeitenden hat in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Es wurde am 1. September 1982 auf Initiative des einstigen Stader Landessuperintendenten und späteren Berliner Bischofs Martin Kruse als «Sprengelzentrum» gegründet. Nach einer ersten Erweiterung startete es zur Jahrtausendwende unter dem jetzigen Namen in die Zukunft. 2013 erfolgten eine zweite Erweiterung sowie ein Umbau zum Plus-Energiehaus, um möglichst effizient mit Strom und Wärme umzugehen. 2014 übernahm die Einrichtung das nahe gelegene Kloster Neuenwalde als besonderen Ort für Auszeiten und spirituelle Angebote.
Thematische Schwerpunkte der Arbeit sind neben Klima, Demokratie und Pädagogik Angebote zur personalen Entwicklung, zur beruflichen Kompetenz und Kurse zum Älterwerden, für Familien sowie zu Spiritualität, Theologie, Kreativität und Lehrerfortbildungen. Mittlerweile bietet das Zentrum insgesamt 80 Gästezimmer, in Vor-Corona-Zeiten kamen im Jahr durchschnittlich etwa 10.500 Gäste. Das Bildungszentrum wird auch oft von Gastgruppen gebucht, von denen es Matzen zufolge in diesem Jahr 280 in Bad Bederkesa gegeben hat.
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Evangelisches Bildungszentrum will «Lust auf Zukunft» machen
