Oldenburg (epd). Experten aus 14 Forschungseinrichtungen wollen gemeinsam nach Lösungen suchen, um die Meere und Küsten zu schützen und trotzdem nachhaltig zu nutzen. «Die vielfältigen menschengemachten Eingriffe in küstennahe Meeresökosysteme führen zunehmend zu Nutzungskonflikten», sagte der Biodiversitätsexperte Professor Helmut Hillebrand von der Universität Oldenburg am Donnerstag. Er leitet das Forschungsprojekt «Create».

 

«Wenn Meere und Küsten unter dem Klimawandel oder einer wenig nachhaltigen Nutzung leiden, wirkt sich das auf die Natur, aber auch auf das menschliche Wohlbefinden aus», erläuterte Hillebrand. Menschen ernährten sich zum Teil aus dem Meer und verbrächten an den Küsten ihre Freizeit. Tourismus, Dünger-Einsatz in der Landwirtschaft, Sedimentverklappung in Küstengewässern, Schifffahrt oder der Ausbau erneuerbarer Energien seien jedoch Faktoren, die dem Meeresschutzes zuwiderlaufen. Darum müssten integrierte Konzepte entwickelt werden.

 

Experten aus Natur- und Sozialwissenschaften, Ökonomie, Ingenieurswissenschaften und Gesellschaft wollen für das Forschungsprojekt insgesamt drei sogenannte Reallabore in der Nord- und Ostsee einrichten. In den Naturschutzgebieten Borkum Riffgrund, Sylter Außenriff und Eckernförder Bucht sollen praktisch umsetzbare und innovative Lösungen entwickelt werden, hieß es.

 

Reallabore seien ein neuer Ansatz in den Meeresumweltwissenschaften, sagte die Meeresökologin Ute Jacob. Die dabei gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen in Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft münden.

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Experten bündeln Wissen für den Schutz der Meere