Hannover (epd). Das extreme Wetter hat in den niedersächsischen Wäldern in diesem Jahr enorme Schäden verursacht. Die Schadensmenge summiert sich auf mehr als drei Millionen Kubikmeter Holz, wie Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) am Dienstag in Hannover mitteilte. Bereits im Januar habe der Sturm «Friederike» ein forstliches Ausnahmejahr eingeläutet und den Forstleuten und Waldbesitzern weit mehr als zwei Millionen Kubikmeter umgeworfene und gebrochene Bäume beschert.

Aufgrund des trockenen Sommers hätten die Waldbäume dann bis in den Herbst hinein mit Trockenstress und Borkenkäfern zu kämpfen gehabt, sagte Otte-Kinast mit Blick auf den aktuellen Waldzustandsbericht für 2018. «Und der Kampf hält an.» Der Löwenanteil der Windwurfschäden habe Südniedersachsen getroffen. Sie könne nur hoffen, dass sich derartige Wetterextreme nicht so schnell wiederholten, bilanzierte die Ministerin.

Im heißen Sommer verloren die Bäume dem Bericht zufolge überdurchschnittlich viele Blätter und Nadeln. Dies könne die Lebenskraft der Bäume empfindlich schwächen, hieß es. Frisch gepflanzte Forstkulturen seien zum Teil vertrocknet. «Unter Hitze und Wassermangel haben besonders die Fichten gelitten», erläuterte die Ministerin. «Die geschwächten Bäume produzieren kaum Harz und sind dann wehrlose Opfer der Borkenkäfer.» Im Herbst seien viele von Käfern besiedelte Bäume gefällt worden, wodurch sich die Schadensmenge weiter erhöht habe.

Kiefern, die überwiegend in der Heide wachsen, hätten Hitze und Trockenheit allerdings gut weggesteckt und seien an die Klimaveränderungen am besten angepasst. Sorgenkinder der Forstbetriebe seien dagegen die älteren Eichen. Sie seien mit Verlusten von bis zu einem Drittel der Blattmasse in ihrer Vitalität stark beeinträchtigt. Ihre frisch ausgetriebenen Blätter würden seit Jahren von Raupen verschiedener Schmetterlingsarten teilweise lebensbedrohlich kahlgefressen.

Im Vordergrund stehe nun die Wiederaufforstung mit standortgerechten und klimaangepassten Mischbeständen, sagte Otte-Kinast. Dafür stünden Fördergelder von Bund und Land bereit.
«Wir lassen die Waldbesitzer nicht allein.»

Source: Kirche-Oldenburg