Die Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu könne die Menschen verbinden, einen und stärken, sagte der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Thomas Adomeit, in seiner Predigt am Ostersonntag, 9. April, in der Oldenburger Lambertikirche. Sie „eint uns im Glauben,  dass diese Welt nicht die einzige ist.“ Sie stärke uns, „dass wir an Gräbern stehen können, weil wir an Hoffnungsräume glauben.“ Die Hoffnung trage uns, „dass Gott es gut mit uns und unserer Welt meint.“  Und schließlich verbinde uns „die Sehnsucht nach Veränderung und damit der Auftrag, Gottes gute Botschaft in Wort und Tat in die Welt zu bringen – denn Gewalt, Krieg, Unterdrückung dürfen weder im Iran noch in der Ukraine, auch nicht in Deutschland das letzte Wort haben.“
   
Jesus sei „genau für die Un-Perfekten auferstanden“, betonte Adomeit. „Für Dich und mich, uns alle für uns, so wie wir eben sind – auch wenn wir so nicht bleiben müssen.“ Die biblische Überlieferung erzähle, dass er sich Petrus gezeigt habe, der ihn verraten hatte. „Keine Zeugenreihe könnte uns besser ermutigen, auch in unserem Leben die Spuren des Auferstandenen zu suchen“, so Adomeit. „Denn wenn der gestorbene, der begrabene, der auferstandene Christus sich denen gezeigt hat, die mit ihrem Glauben derartig gescheitert sind, warum sollten wir seine Spuren nicht in unserem Leben finden können – so verletzlich, so vage, so gebrochen unser Glaube auch sein mag?“
   
Bischof Adomeit erinnerte in seiner Predigt auch an den Theologen Dietrich Bonhoeffer, der heute vor 78 Jahren in Flossenbürg hingerichtet wurde. Bonhoeffer hatte sich von den Mitgefangenen mit dem Satz: „Das ist das Ende, für mich der Anfang des Lebens.“ verabschiedet. Aus diesem Satz gehe eine Lebenskraft eigener Art aus, so Adomeit. Sein Vertrauen stecke an: „Der auferweckte Christus fängt nach dem sicheren Ende so viel mit mir an, dass der Tod außer Kraft gesetzt wird. Bonhoeffer ist für mich ein echter Osterzeuge.“

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„Für die Un-Perfekten auferstanden“