Die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und die Land- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen laden zum zweiten Mal zu einem öffentlichen, landesweiten Erntedankfest ein. Das niedersächsische Landeserntedankfest mit einem Festgottesdienst findet am Sonntag, dem 4. Oktober, ab 15 Uhr, in der St.-Matthäus-Kirche in Rodenkirchen statt. Ausgerichtet wird es von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg gemeinsam mit der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. Es predigt der Bischof der oldenburgischen Kirche Jan Janssen. In ökumenischer Verbundenheit wird auch Weihbischof Heinrich Timmerevers vom Katholischen Offizialat in Vechta am Gottesdienst mitwirken. Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer wird ein Grußwort sprechen.

Motto ist in diesem Jahr ein Wort aus dem Matthäus-Evangelium: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Matthäus 6, 37). „Beim Erntedankfest danken wir Gott für die Vielfalt und Reichhaltigkeit seiner Schöpfung. Es geht aber nicht nur darum, romantisierend buntes Obst und frisches Gemüse auf den Altar zu legen und Erntekronen anzubringen, sondern darum, bewusst auch den Blick auf die Menschen zu legen, die ihre Arbeitskraft dafür einsetzen, dass wir satt werden. Das verdient unsere Anerkennung“, sagte Bischof Jan Janssen. Landwirtschaftsminister Christian Meyer erinnerte mit Bezug auf das Motto daran, dass zu viele Lebensmittel weggeworfen werden. „Ein solches Verramschen von Lebensmitteln ist angesichts des Welthungers nicht nur moralisch und ethisch verwerflich, sondern drückt auch den mangelnden Respekt gegenüber Landwirten und Tieren aus“, sagte Meyer. „Wir müssen weg von für die Bauern ruinöser Billigware und einer dadurch zusätzlich befeuerten Überflussgesellschaft. Die Landwirte haben höhere Preise verdient.“

Kreispfarrer Jens Möllmann aus der Wesermarsch, der sich für den diesjährigen Veranstaltungsort eingesetzt hatte, freut sich, dass Rodenkirchen für das Landeserntedankfest ausgewählt wurde. Die St.-Matthäus-Kirche gehöre zu den schönsten Kirchen der Region.

Nach dem festlichen Gottesdienst laden die Organisatoren zu einer begleitenden Ausstellung und zu einem Imbiss in der Hengsthalle am Rodenkircher Marktplatz ein. 14 Initiativen und Organisationen, davon viele aus der Region, stellen beispielhafte Aktionen und Initiativen vor, die wichtige gesellschaftliche Fragen zur Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft behandeln.

So wird die Niedersächsische Landjugend e.V., Regionalbüro Oldenburg, das Thema „Aktionen für das Land – Bleibeperspektiven“ vorstellen. Dabei geht es um die Frage, wie das Leben und Arbeiten auf dem Land vor allem für junge Leute attraktiv bleiben kann. Der Kreislandvolkverband Wesermarsch präsentiert die Initiative „Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“. Im Beitrag der Arbeitsgemeinschaft Urlaub und Freizeit auf dem Land e. V. geht es um „Inklusion“ auf dem Dorf. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen stellt unter der Überschrift „Lebensmittel von HIER – Gut für Land und Leute“ ihre Aktivitäten zur regionalen Vermarktung von Lebensmitteln vor. Das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e. V. aus Ovelgönne zeigt ein Projekt, das zum Ziel hat, die für Norddeutschland typische Weidehaltung von Milchvieh für Landwirte auch künftig attraktiv zu machen. Der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e. V. geht es darum, die Soja-Importe für die Tierernährung zu reduzieren. Sie stellt das Projekt „Eiweißfutter aus Niedersachsen“ vor. Eine denkbare Alternative für die menschliche Ernährung präsentiert die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. „Insekten als Lebensmittel“ heißt ihr Projekt. Für Mutige gibt es Kostproben. Alle Beteiligten freuen sich an ihren kleinen Aktionsständen auf interessante Gespräche und Diskussionen mit den Besuchern. Wer statt Insekten doch lieber Vertrautes essen möchte, für den haben die Veranstalter zwei deftige Suppen vorbereitet, u. a. mit Ochsenfleisch aus der Wesermarsch.

Der Festgottesdienst wird musikalisch von einer ganzen Reihe namhafter Gesangssolisten aus der Wesermarsch und den Posaunenchören aus Berne und Lemwerder begleitet. Der Landfrauenverein Rodenkirchen hat die Kirche festlich geschmückt. Beide Veranstaltungen sind öffentlich.

Alle Informationen zum Landeserntedankfest gibt es auch im Internet unter www.landeserntedankfest-niedersachsen.de. Dort findet sich auch eine Liste aller Förderer aus der Land- und Ernährungswirtschaft.
Source: Kirche-Oldenburg