Alfstedt/Kr. Rotenburg (epd). Der niedersächsische Plattdeutsch-Autor Hans-Hinrich Kahrs aus Alfstedt im nördlichen Landkreis Rotenburg bringt zusammen mit einem 14-köpfigen Laien-Ensemble ein Stück zum Leben des barocken Orgelbaumeisters Arp Schnitger (1648-1719) auf die Bühne. Das Geschichtstheater soll seinen Angaben zufolge im November in Grasberg, Warstade und Lüdingworth aufgeführt werden. Der Titel lautet «Arp Schnitger: Van Golzwarden över Stood in de wiete Welt» (Von Golzwarden über Stade in die weite Welt).

In drei Bildern schildert das «Karkentheater» (Kirchentheater) Jugend, Gesellenarbeit und die Meisterzeit des Orgelbauers in Hamburg. Die Premiere ist den Angaben zufolge am 1. November um 19 Uhr in der Findorffkirche Grasberg geplant. Tags darauf soll das Stück ab 15.30 Uhr in der Christuskirche Warstade gezeigt werden. Letzter Aufführungstermin ist am 15. November ab 19 Uhr in der St.-Jacobi-Kirche Lüdingworth. Das «Karkentheater» ist ein Projekt des Landschaftsverbandes Stade und der niedersächsischen Landesschulbehörde.

2019 feiert Norddeutschland Schnitgers 300. Todesjahr. Was der Meister geschaffen hat, fasziniert Musiker und Publikum bis heute. Etwa 170 Orgeln soll er neu gebaut oder wesentlich umgestaltet haben, etwa 30 sind noch erhalten. Das reiche Alte Land zwischen Stade und Hamburg sticht hervor, weil dort besonders viele Orgeln von Schnitger stehen: 1678 übernahm er nach dem Tod seines Lehrmeisters Berendt Hus dessen Werkstatt in Stade.

Bereits vier Jahre später zog er nach Hamburg, um in der Hauptkirche St. Jacobi sein größtes Werk mit knapp 4.000 Pfeifen zu bauen. Von Hamburg aus exportierte Schnitger seine Instrumente zunächst in den norddeutschen Raum und in die Niederlande, dann nach Russland, England, Spanien und Portugal. In Neuenfelde, heute ein Teil von Hamburg, wurde der Meister schließlich am 28. Juli 1719 begraben. Seine Taufkirche, die St. Bartholomäus-Kirche in Golzwarden bei Brake, wurde im Juli durch einen Brand schwerbeschädigt.

Source: Kirche-Oldenburg