Braunschweig (epd). In Braunschweig wollen an diesem Sonnabend mehrere hundert Menschen gegen zeitgleiche Versammlungen der AfD und der NPD demonstrieren. «Wir rechnen mit 500 bis 1.000 Teilnehmern», sagte der Sprecher des Braunschweiger Bündnisses gegen Rechts, David Janzen, am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst. Die Polizei schätzt nach Angaben eines Sprechers, dass 400 bis 500 Menschen kommen.

Die Aktion des Bündnisses steht unter dem Motto «Wir pfeifen auf AfD und NPD». Die AfD veranstaltet am Sonnabend in der Braunschweiger Stadthalle ihren Landesparteitag und will dabei einen neuen Landesvorstand wählen. Die NPD hat ebenfalls für Sonnabend eine Kundgebung am Hauptbahnhof angekündigt, eine anschließend durch die Innenstadt geplante Demonstration der rechtsextremen Partei wurde verboten. Für den frühen Sonnabendnachmittag kündigte die NPD eine weitere Versammlung in Salzgitter-Bad an.

Zu dem Protest gegen Rechts haben Janzen zufolge zahlreiche Initiativen, Gewerkschaften, studentische Gruppen und Parteien aufgerufen, darunter auch der Landesverband der Grünen. Nach einer Kundgebung an der Stadthalle wollen die Demonstranten am späten Vormittag zum Hauptbahnhof ziehen. Für eine Zwischenkundgebung hat die Stadt Braunschweig nach Janzens Angaben Auflagen erlassen und den beantragten Platz verlegt. «Dagegen haben wir aber Klage eingereicht», sagte der Bündnissprecher. «Natürlich» rufe das Bündnis auch dazu auf, den Protest gegen die NPD in Salzgitter zu unterstützen.

NPD und AfD schürten gleichermaßen Ängste und befeuerten rechten Hass, heißt es im Aufruf des Bündnisses. Dieser äußere sich auch in Angriffen und Anschlägen auf Geflüchtete und ihre Unterstützer, auf Moscheen, sowie auf antifaschistisch Engagierte und demokratische Politiker.

Die Polizei werde am Sonnabend den Schutz aller Versammlungen gewährleisten, sagte ein Sprecher am Donnerstag: «Wir sind gut aufgestellt.» Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) rief die Teilnehmer der Versammlungen zu Friedfertigkeit auf. «Jede und jeder darf laut Grundgesetz seine Meinung kundtun – ob sie anderen Menschen gefällt oder nicht», sagte der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff: «Aber bitte ohne Gewalt und Auseinandersetzungen mit der Polizei.» Die Einsatzkräfte dürften keinesfalls zur Zielscheibe von Aggressionen werden.
Source: Kirche-Oldenburg