Hannover/München (epd). Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) mit Sitz in Hannover fordert eine breite Beteiligung der heimischen Industrie an der deutschen Impfoffensive gegen das Coronavirus. «Alle Betriebe mit Werksärzten sollten ihren Beschäftigten entsprechend der vorgegebenen Priorisierungsgruppen in den kommenden Monaten ein Impfangebot machen können», sagte Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis am Samstag bei einer virtuellen Delegiertenkonferenz. Noch gebe es zwar zu wenig Impfstoff, das dürfte sich jedoch innerhalb der kommenden Wochen ändern.

«Dann müssen die Unternehmen ihren Teil dazu beitragen, dass ihre Mannschaft geschützt und die Pandemie schnell zurückgedrängt werden kann», forderte Vassiliadis. Der IG-BCE-Vorsitzende sieht dabei nicht nur große Konzerne in der Pflicht, sondern auch mittelständische Unternehmen. «Die Wirtschaft muss der öffentlichen Hand unter die Arme greifen, damit wir keinen Impfstau erleben. Im Kampf gegen die Pandemie ist Schnelligkeit gefragt.»

Schon heute gebe es Verwerfungen im System. Während unzählige Menschen auf ihre Impfung warteten, stünden Impfdosen ungenutzt in den Kühlschränken. Vassiliadis sprach auf einer digitalen Konferenz des IG-BCE-Bezirks München.

Auf dem Weg zu einem Kongress im Oktober veranstaltet die Gewerkschaft in den kommenden Monaten insgesamt 50 regionale Konferenzen, in der die Ausrichtung der Organisation für die kommenden Jahre diskutiert wird. Die IG BCE ist eigenen Angaben zufolge mit mehr als 630.000 Mitgliedern nach den Metallern die zweitgrößte Industriegewerkschaft in Deutschland.

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Impfkampagne: Gewerkschaft fordert Beteiligung von Unternehmen