Oldenburg/Hannover (epd). Der Initiator der Online-Petition gegen die Pflegekammer Niedersachsen, Stefan Cornelius, sieht in einem Verein eine gute Alternative zur umstrittenen Kammer. In Bayern funktioniere dieses Modell, sagte Cornelius der Oldenburger «Nordwest-Zeitung» (Montag). Ihn störe bei der im August gegründeten Kammer in Niedersachsen vor allem der Zwang zur Mitgliedschaft und der Umgang mit den persönlichen Daten der Betroffenen. Mittlerweile sei die Zahl der Unterzeichner der Petition «Nein zur Pflegekammer 2018 Niedersachsen» auf 39.000 angewachsen.

Er und das Vorbereitungsteam hätten sich vor allem Gedanken um die demokratische Ausrichtung der Kammer gemacht, sagte der examinierte Krankenpfleger aus Berge bei Osnabrück. Zur ersten Kammerversammlung seien nur rund die Hälfte der 80.000 bis 95.000 Pflegekräfte wahlberechtigt gewesen. Zudem seien bei den Arbeitgebern Daten von Mitarbeitern ohne deren Einwilligung erhoben worden. Dann hätten die Fachkräfte kurz vor Weihnachten auch noch einen Beitragsbescheid erhalten, der eine Selbstauskunft der Finanzen verlangte, wenn sie nicht den Höchstbetrag bezahlen wollten.

«Mir hat da schlicht die Empathie der Pflegekammer gefehlt.» Er erwarte, «dass man sich für die Pflege einsetzt und sie nicht noch weiter unter Druck setzt», betonte Cornelius. Sonst werde der Beruf noch unattraktiver. Auch Hochschulen könnten ein Sprachrohr für die Pflege sein.
Source: Kirche-Oldenburg