Oldenburg (epd). In Oldenburg diskutieren seit Donnerstag 120 Experten über die Gefahren der Afrikanischen Schweinepest sowie Bienenkrankheiten und Krankheiten, die Tiere auf Menschen übertragen können. «Als Bundesland mit einer starken Tierhaltung haben wir die Verantwortung, alles für die Gesundheit von Mensch und Tier zu unternehmen», sagte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) in ihrer Eröffnungsrede. Das Expertentreffen endet an diesem Freitag.

Niedersachsen gehört zu den tierdichtesten Regionen in Deutschland, erläuterte der Präsident des Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Eberhard Haunhorst. Von den bundesweit rund 26 Millionen Schweinen lebten knapp ein Drittel in Niedersachsen. Für die 5.400 Schweinemastbetriebe in Niedersachsen stelle die Afrikanische Schweinepest eine existenzielle Bedrohung dar. Die für den Menschen ungefährliche Krankheit sei für die Tiere so gut wie immer tödlich. Sie habe sich bereits in vielen Ländern und Regionen Osteuropas ausgebreitet. In Westeuropa sei Belgien betroffen. In Asien habe das Virus innerhalb eines Jahres weite Teile Chinas und zahlreiche Nachbarländer erfasst.

Ein weiterer Schwerpunkt des Symposiums sind den Angaben zufolge sogenannte Zoonosen, also vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheiten. Zwischen 2007 und 2015 seien zum Beispiel bei Untersuchungen bei 51 Feldhasen und einem Kaninchen Tularämie-Erreger gefunden worden. 2006 seien zahlreiche Teilnehmer einer Treibjagd daran erkrankt. Sie hätten sich beim Zerlegen und Abhäuten der Tiere direkt infiziert und wiesen später Symptome einer schweren Grippe auf. Die Krankheit kann beim Menschen einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen.

Source: Kirche-Oldenburg