Jeder dritte Mensch ist ein Christ, jeder fünfte ein Muslim, so aktuelle Schätzungen. Die Frage, wie sie miteinander umgehen, ist eine, vielleicht die Grundfrage des 21. Jahrhunderts. Pflegen Christen und Muslime das Gegeneinander, die Polemik, die Feindschaft? Oder versuchen sie, aufeinander zuzugehen, den Anderen zu achten und, wo es geht, gemeinsam mit ihm für den Frieden einzutreten? Das christlich-islamische Verhältnis ist nach den Anschlägen vom September 2001 in eine schwierige Phase eingetreten. Christen haben die Sorge, dass „Islam“ und „Islamismus“ enge Verwandte sind. Wer sich zum Islam bekennt, kommt leicht in den Verdacht, mit Terroristen gemeinsame Sache zu machen. Muslime fühlen sich nicht ernst genommen, an den Rand gedrängt, diskriminiert. Nicht wenige grenzen sich von der vorgeblich dekadenten „westlichen“ Gesellschaft ab und ziehen sich zurück. Für den Kirchenkreis Ammerland, für die Diakonie und das Evangelische Bildungswerk steht außer Frage: In dieser politisch angespannten Lage ist es mehr denn je unsere Aufgabe, auf die Muslime zuzugehen. Nach wie vor wissen Christen und Muslime viel zu wenig voneinander, nach wie vor gibt es auf beiden Seiten viele Vorurteile. Wir brauchen Orte und Gelegenheiten, wo Christen und Muslime miteinander ins Gespräch kommen können, wo sie Unterschiede benennen und Gemeinsamkeiten entdecken können – auf dass Vertrauen entsteht und wir uns gemeinsam auf den Weg machen zu einer Kultur gegenseitiger Achtung.
Im Haus der Offenen Tür, Hauptstraße 40, in Edewecht referiert am Dienstag, 6. September, 19 Uhr, Prof. Dr. Wolfgang Reinbold, Beauftragter für Kirche und Islam der Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter Telefon: 04488 – 7 71 51 oder online unter www.eeb-niedersachsen.de/Veranstaltung/823160006 wird erbeten.
Weiteres Fortbildungsangebot:
Umgang mit traumatisierten Menschen
Krieg, Verfolgung, große Not – das alles bringt Menschen in extreme Situationen, die eigentlich nicht auszuhalten sind, die in Träumen wiederkehren, die durch kleinste Anlässe wieder ins Gedächtnis zurückkehren. Viele Geflüchtete haben damit zu tun. Wann spricht man in diesem Zusammenhang von Traumatisierungen? Haben traumatische Erlebnisse immer Traumatisierungen zur Folge? Wie können Ehrenamtliche in der Arbeit mit Geflüchteten mit traumatisierten Menschen umgehen? Um der Thematik gerecht werden zu können, beginnt die Fortbildung am Donnerstag, 20. Oktober, bereits um 14 Uhr und endet um 21 Uhr. Nachmittagskaffee und Abendessen sind inclusive. Eine Anmeldung unter Telefon: 04488 – 7 71 51 oder online unter www.eeb-niedersachsen.de/Veranstaltung/823160010 ist erforderlich. Die Zahl der TeilnehmerInnen ist begrenzt. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Referentin und Gesprächspartnerin für die Veranstaltung im Hotel Seeschlösschen Dreibergen, Dreiberger Straße 21-23, 26160 Bad Zwischenahn, ist Silvia Mai, Diplom-Psychologin, Traumatherapeutin und Psychotherapeutin aus Werther.
Source: Kirche-Oldenburg