Syke/Olpe (epd). Seit 20 Jahren gibt es in Deutschland Kinderhospize. Sie betreuen Kinder mit einer lebensverkürzenden Erkrankung und ihre Familien für bis zu vier Wochen im Jahr. Das Angebot gilt ab dem Zeitpunkt der Diagnose. In Deutschland leben nach Angaben des Bundesverbands Kinderhospiz etwa 40.000 Kinder und Jugendliche mit lebensbegrenzenden Erkrankungen. Seit 2006 erinnert der «Tag der Kinderhospizarbeit» am 10. Februar an die Situation der Betroffenen.

Die Kinderhospizbewegung stammt aus Großbritannien, wo es mittlerweile rund 50 stationäre Einrichtungen dieser Art gibt. Ende der 1980er Jahr griffen einige deutsche Familien die Idee auf und gründeten am 10. Februar 1990 den Deutschen Kinderhospizverein. 1998 wurde das erste Kinderhospiz in Olpe im Sauerland eröffnet. Im selben Jahr wurde der Verein «Kinderhospiz Löwenherz» im niedersächsischen Sulingen gegründet. Fünf Jahre später folgte die Eröffnung vom «Kinderhospiz Löwenherz» in Syke bei Bremen und weiterer Einrichtungen in Hamburg und Berlin. Mittlerweile gibt es bundesweit
14 Kinderhospize.

Viele Einrichtungen haben mittlerweile ganze Abteilungen oder einige Plätze auch für Jugendliche und junge Erwachsene. Zusätzlich zu den stationären Hospizen existieren darüber hinaus mehr als 130 ambulante Kinderhospizdienste, die Familien zu Hause betreuen. 2002 wurde der Bundesverband Kinderhospiz gegründet. Er vertritt als Dachverband die Interessen der Einrichtungen etwa gegenüber der Politik und den Kranken- und Pflegekassen.

Lange Zeit finanzierten sich die meisten Kinder- und Jugendhospize zu 50 Prozent oder mehr über Spenden. Seit dem vergangenen Jahr übernehmen die Kassen einen deutlich größeren Teil der Kosten für die kranken Kinder und neuerdings auch einen Teil für die psychosoziale Betreuung der Familien. Für «Löwenherz» in Niedersachsen bedeutet das, dass noch etwa ein Drittel der Kosten, etwa 1,5 Millionen Euro, mit Spenden gedeckt werden muss.
Source: Kirche-Oldenburg