Hannover (epd). Der Kinderschutzbund Niedersachsen hat den Erlass des Kultusministeriums begrüßt, nach dem Grundschulen künftig komplett auf Zensuren verzichten können. «Gutes Lernen braucht in erster Linie Förderung und Stärkung der Ressourcen und nicht Leistungsdruck im Gefühl der Angst, aussortiert zu werden», sagte der Vorsitzende Johannes Schmidt am Donnerstag in Hannover. Individuelle Beurteilungen könnten ein Einstieg sein, Kinder in ihrer Persönlichkeit zu beschreiben und nicht nur mit Noten zu bewerten.

Nach dem am 1. Juni in Kraft getretenen Erlass können die Grundschulen per Konferenzbeschluss entscheiden, ob sie Noten- oder Berichtszeugnisse erstellen. Bisher erhielten niedersächsische Grundschüler ab der dritten Klasse Zensuren von eins bis sechs.

Schmidt appellierte auch an die Eltern, die Kinder nicht unter Druck zu setzen. Individuelle Beurteilungen ermöglichten eine viel bessere Förderung, sagte der Landesvorsitzende. Insbesondere in der Grundschule führten Zensuren häufig zu einer Überforderung der Kinder.
Source: Kirche-Oldenburg