Bremen (epd). Zum «Tag der Wohnungslosen» an diesem Montag (11. September) hat der Verein für Innere Mission in Bremen mehr Unterstützung von Politik und Gesellschaft für Menschen ohne Wohnung gefordert. Menschen in prekären Lebenslagen müssten deutlicher in den Blick genommen werden, sagte Vorstandssprecher Thomas Röhr. Dabei gehe es besonders um den Ausbau von bezahlbarem Wohnraum. Zudem müssten die unterstützenden Leistungen bei der Prävention vor einem Wohnungsverlust verbessert werden. «Wohnen ist ein Menschenrecht», betonte Röhr.

 

Die Diskussionen über saubere Innenstädte und Hauptbahnhöfe seien nur vermeintlich ein Lösungsansatz, unterstrich der Vorstandssprecher. «Menschen in prekären Lebenslagen, häufig auch sehr schwer erkrankte Menschen, sind Teil unserer Gesellschaft und bedürfen unserer Unterstützung. Dies gilt für alle Menschen, unabhängig von Suchtmittelabhängigkeit, psychischer oder somatischer Erkrankung.»

 

Eine reine Vertreibungspolitik werde den Unterstützungsbedarfen dieser Menschen nicht gerecht. Nötig seien «akzeptierte Toleranzflächen» und Orte, an denen sie sich aufhalten und soziale Unterstützung sowie medizinische Versorgung und Beratung erhalten könnten.

 

Der von der Bundesregierung angekündigte nationale Aktionsplan zur Überwindung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis 2030 sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Röhr. Die soziale Ausgrenzung auf dem Wohnungsmarkt, in Arbeit, Bildung, und Gesundheit müsse beendet werden. «Ein nationaler Aktionsplan muss alle diese unterschiedlichen Dimensionen der fehlenden Teilhabe berücksichtigen und Perspektiven schaffen.» Der Verein für Innere Mission gehört zur evangelischen Kirche und ihrer Diakonie.

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