Hannover (epd). Kirchengemeinden in ganz Deutschland haben sich am Sonntag auf den 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover eingestimmt. Die Kirchentagspräsidentin und ehemalige Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne), warb in ihrer Predigt in der hannoverschen Marktkirche dafür, den Kirchentag zu einem Ort der Begegnungen und «mutigen Zukunftserzählungen» zu machen. Der Kirchentag in Hannover beginnt am 30. April 2025 und endet am 4. Mai. Er steht unter der biblischen Losung «mutig – stark – beherzt».

 

Die Welt sei im Krisenmodus, sagte Siegesmund laut ihrem Predigtmanuskript. Die Klimakrise, das Artensterben, die Flüchtlinge, die Kriege in der Ukraine, Israel und Gaza oder die Bedrohung der Demokratie hierzulande forderten heraus. «Es liegt an uns, die Herausforderungen zu sehen, sich ihnen zu stellen und miteinander um Lösungen zu ringen. Im Kleinen und im Großen. So werden wir als Gottvertrauende erfahren, dass Gott sein Schutzversprechen einlöst.»

 

Die Menschen dürften sich nicht an diese Krisen gewöhnen, mahnte die Kirchentagspräsidentin. «Wir dürfen nicht zulassen, dass das Recht des Stärkeren das Völkerrecht unterläuft. Wir dürfen nicht nachlassen einzufordern, dass es nur in Demokratien Freiheit und Gerechtigkeit geben kann», betonte sie.

 

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister feierte den Angaben zufolge Gottesdienst in der kleinsten Gemeinde seiner Landeskirche, in der St. Marie und Willehad-Kirche in Wittenburg. Kristin Jahn, die Generalsekretärin des Kirchentags, war Gast in der Stadtkirche St. Marien in Husum.

 

Kirche-Oldenburg
Kirchentagspräsidentin wirbt für Christentreffen in Hannover