Osnabrück (epd). Angesichts der hohen Zahl von Wolfsrissen fordert Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), die Tiere regional zu bejagen. Dabei gehe es nicht darum, den Wolf auszurotten, sagte sie der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Sonnabend). «Aber wenn wir die Weidetierhaltung in einigen Regionen nicht aufgeben wollen, müssen wir handeln.»

Die jüngsten Zahlen der «Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf» (DBBW) zeigten, dass Wölfe im vergangenen Jahr bundesweit fast 4.000 Nutztiere verletzt oder getötet hätten, vor allem Schafe. «Gegenüber 2019 ist das ein Anstieg von über einem Drittel», erläuterte die Agrarministerin. Dort, wo viele Wölfe lebten und der Bestand nicht gefährdet sei, «müssen wir jetzt dringend zu einem regionalen Bestandsmanagement kommen.»

Bislang dürfen nur solche Wölfe geschossen werden, die mehrfach nachweislich Schutzmaßnahmen überwunden und beispielsweise Schafe getötet haben. Nach den DBBW-Zahlen registrierte Niedersachsen mit 1477 gerissenen Nutztieren die meisten Wolfsopfer, gefolgt von Brandenburg (864) und Mecklenburg-Vorpommern (452).

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Klöckner fordert regionale Bejagung von Wölfen