Ihlow/Kr. Aurich (epd). Mit einem Freiluftgottesdienst ist am Sonntag das zehnjährige Bestehen der Klosterstätte Ihlow gefeiert worden. Die
2009 eingeweihte Klosterstätte erinnert in einem Wald südlich von Aurich an die 1529 zerstörte Zisterzienserabtei «Schola Dei» (Schule Gottes). Eine Konstruktion aus Stahl und Holz bildet auf einer Länge von fast 70 Metern und einer Breite von rund 35 Metern den Umriss der ehemaligen Klosterkirche nach. Der Emder Regionalbischof Detlef Klahr sagte: «Hier sehen wir die Ausmaße dieser riesigen Kirche. Wie groß unsere Vorfahren gedacht haben!»

Mönche aus den beiden Klöstern in Meerhusen und dem Mutterkloster Aduard bei Groningen hätten vor 800 Jahren den Ort ausgesucht, blickte der evangelische Regionalbischof zurück. «Wenn ich hier bin, denke ich oft an die Mönche zurück, die hier gelebt haben.» Das erste Zisterzienserkloster in Ostfriesland sei zudem mit europäischer Geschichte verbunden. Das Netzwerk der Klöster der Zisterzienser habe sich über ganz Europa erstreckt, sagte Klahr. «So einsam und zurückgezogen die Mönche auch lebten, sie wussten sich immer verbunden mit Christen in anderen Klöstern. Das hat den Blick geweitet für andere Menschen und Regionen.»

Klöster seien über Jahrhunderte hinweg Orte mit besonderer Anziehung geblieben, sagte Klahr. «Wenn wir hier heute beten und singen, reihen wir uns ein in die Generationen vor uns und in das große Netzwerk all derer, die an Orten wie diesem Gott die Ehre geben.»

Der Klosterverein Ihlow, die Gemeinde Ihlow und der Kirchenkreis Aurich hatten das zehnjährige Bestehen mit einer Festwoche gefeiert.
Weil die Klosterstätte in einem Naturschutzgebiet liegt, ist sie nur über einen knapp 900 Meter langen Fußweg zu erreichen.

Source: Kirche-Oldenburg