Cloppenburg/Meppen/Kr. Emsland (epd). Hunderte konventionell wirtschaftende Landwirte haben im Nordwesten Niedersachsens am Wochenende für einen fairen Umgang mit ihrem Berufsstand demonstriert. Sie warben anlässlich der "Grünen Woche" in Berlin mit lokalen Aktionen für eine stärkere Anerkennung ihrer Arbeit und für mehr Respekt in der Öffentlichkeit, teilten die Landvolkverbände der Regionen Oldenburg, Cloppenburg, Osnabrück, Emsland und Grafschaft Bentheim am Sonntag mit.

In Berlin demonstrierten am Samstag zur "Grünen Woche" Tausende Bauern und Verbraucher für eine Agrarwende. Sie wandten sich unter anderem gegen eine agrarindustrielle Produktion und den Einsatz von Pestiziden und Gentechnik. Mehr als 100 Umwelt- und Landwirtschaftsverbände hatten zu der Kundgebung unter dem Motto "Wir haben es satt" aufgerufen. Darunter sind die Erzeugergemeinschaften Neuland und Demeter, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und das kirchliche Hilfswerk "Brot für die Welt" sowie Umwelt- und globalisierungskritische Organisationen.

Die Bauern im Nordwesten verlangten dagegen ein Ende "öffentlicher Angriffe und Falschdarstellungen durch Gegner der konventionellen Landwirtschaft". In Cloppenburg und Meppen nahmen insgesamt rund 600 Landwirte mit 400 Traktoren an Kundgebungen teil und überreichten Petitionen an die jeweiligen Landräte. In Osnabrück, Nordhorn und Oldenburg machten Landwirte auf Wochenmärkten auf ihre Forderungen aufmerksam.

"Unser Berufsstand wird bewusst in ein schlechtes Licht gerückt", betonte Rainer Bücking, Vize-Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Oldenburg. "Tatsächlich sind die Landwirte und ihre Familien sehr fleißig und produzieren hochwertige Lebensmittel." Hermann Wester, Präsident der Vereinigung des Emsländischen Landvolkes (VEL), betonte, alle seien zu Gesprächen bereit: "Die Landwirte laden die Verbraucher zum Dialog auf ihre Höfe ein."
Source: Kirche-Oldenburg