Hannover (epd). Niedersachsen schlägt die «Ostfriesische Landschaft» und die Paramentik zur Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes vor. Beide seien Beispiele dafür, «wie Wissen von Generation zu Generation überliefert wird und identitätsstiftende Traditionen auch in der heutigen Zeit gelebt werden», sagte Kulturminister Björn Thümler (CDU) am Freitag in Hannover. Sie stünden stellvertretend für alle niedersächsischen Gemeinschaften und Gruppen, die auch in den Monaten der Corona-Pandemie kulturelle Traditionen bewahrt hätten.

 

Die Paramentik sei eine gelebte Tradition der Textilkunst und Fertigung von liturgischen Gewändern für Kirchenräume, hieß es. Viele traditionelle Handwerkstechniken wie Weberei, Bildwirkerei, Sticken, Filzen oder Klöppeln würden dabei verwendet. Ein Beispiel dafür sei die Paramenten-Werkstatt im evangelischen Kloster St. Marienberg in Helmstedt.

 

Die Ostfriesische Landschaft ist den Angaben zufolge eine öffentliche Wissenschafts- und Kultureinrichtung in spätmittelalterlicher Tradition. Sie sei eine moderne Institution, die staatliche Aufgaben wahrnehme und in der legitimen Rechtsnachfolge der historischen Landstände in der Tradition der Friesischen Freiheit stehe.

 

Seit 2013 können sich alle zwei Jahre niedersächsische Gemeinschaften und Gruppen beim Kulturministerium bewerben, um vom Land für die Aufnahme in das nationale Verzeichnis immaterieller Kulturgüter vorgeschlagen zu werden. Im Laufe des Jahres werden die von den Bundesländern eingereichten Anträge von einem unabhängigen Expertengremium bei der deutschen Unesco-Kommission analysiert. Das bundesweite Verzeichnis ist die Grundlage für Anmeldungen zur internationalen Liste des immateriellen Erbes der Unesco.

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Kulturerbe: Land schlägt Paramentik und Ostfriesische Landschaft vor