Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat Gemeinden dazu aufgerufen, ihre Kirchen als kühle Schutzräume vor Hitze zu öffnen. «Kirchen sind durch ihre bauliche Beschaffenheit und ohne den Einsatz von Kühltechnik häufig die kühlsten Orte in Stadt und Land», sagte Kurschus laut Mitteilung der EKD am Freitag in Hannover. «In den bevorstehenden Sommertagen können diese Gebäude Menschen Schutz vor Hitze bieten.»

 

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie appellierte an alle Bürger, sich um Hilfsbedürftige zu kümmern: «Schauen Sie hin, wenn Sie jemanden auf der Straße sitzen sehen, und fragen, ob er oder sie Hilfe braucht.»

 

Kurschus sagte, Kirchräume blieben durch ihre Beschaffenheit auch bei hohen Außentemperaturen ohne zusätzlichen Energiebedarf dauerhaft kühl. «Diesen Schatz möchten wir mit möglichst vielen teilen, die von Hitze geplagt sind oder auch nur eine kurze Abkühlungspause brauchen.» Auch für das Wochenende werden in Deutschland wieder Temperaturen über 30 Grad Celsius erwartet.

 

Unter dem Motto «Offene Kirchen» gibt es laut EKD bereits seit vielen Jahren bundesweit Initiativen, mehr Kirchen verlässlich zu öffnen. Standen dabei zunächst die Nutzung für Andacht und Gebet sowie das touristische Interesse im Mittelpunkt, kam in den vergangenen Jahren auch der Schutz vor Hitze und Kälte dazu. So bietet die etwa die zentrale Marktkirche in Hannover aktuell Wasser für Passanten an.

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Kurschus: Kirchen als kühle Schutzräume vor Hitze öffnen