Hannover (epd). Niedersachsen öffnet seine 52 Impfzentren ab der kommenden Woche auch für die über 70-Jährigen. Konkret sei geplant, die rund 750.000 Menschen dieser Altersstufe ab Montag anzuschreiben und sie dazu ermuntern, einen Impftermin zu vereinbaren, erläuterte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Freitag in Hannover.

Sie bat zugleich um Geduld bei der Terminvereinbarung. Da der Personenkreis rund 10 Prozent der Gesamtbevölkerung in Niedersachsen ausmache, könne nicht jeder sofort einen Impftermin erhalten.

Um die Anfragen zu steuern, schreibe das Land nicht alle Impfberechtigten zugleich an, sagte Behrens weiter. So sollen in der kommenden Woche zunächst die 79- bis 77-Jährigen angeschrieben werden, in der Folgewoche die 76- bis 74-Jährigen und in der darauffolgenden Woche die 73- bis 70-Jährigen. «Wir bitten die Menschen, möglichst mit der Terminvereinbarung per Website oder Telefon zu warten, bis sie ihr Anschreiben erhalten haben», sagte die Ministerin. Konkrete Termine würden für die Zeit vergeben, wenn die Impfungen der Ü80-Jahrgänge abgeschlossen seien. Das sei voraussichtlich Ende März der Fall, könne aber je nach Region auch früher eintreten.

Noch befinde sich das Land in der Phase des Impfstoffmangels, sagte Behrens. «Deshalb arbeiten wir uns weiter an den Prioritätenlisten entlang.» Für die kommenden Wochen habe der Bund Niedersachsen Lieferungen von rund 180.000 Impfdosen pro Woche in Aussicht gestellt. Diese würden komplett in den Impfzentren benötigt. Sollten darüber hinaus weitere Dosen geliefert werden, so sollen diese über den regulären Medikamentengroßhandel für Hausärzte bestellbar werden. Die Ministerin rechnet damit, dass ab Mitte April Hausärzte zunehmend an der niedersächsischen Impfkampagne beteiligt werden. Sie wären dann primär dafür zuständig, chronisch Kranke und Menschen zu impfen, die ihr Haus nicht verlassen können.

Insgesamt wolle Niedersachsen bei den Impfungen weiter das Tempo erhöhen. So sei angestrebt, die Kapazitäten in den Impfzentren auf bis zu 240.000 Impfungen pro Woche aufzustocken. Um diese Zahl zu erreichen werde es allerdings auch nötig, die Arbeitszeiten auf die Wochenenden und möglicherweise auch auf Feiertage auszudehnen. «Ich finde, dass auch Ostern geimpft werden sollte. Die Pandemie macht keine Pause, nur weil wir Feiertag haben», betonte Behrens.

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Land öffnet Impfzentren für Ü70-Jahrgänge