Hannover (epd). Mit einem Gedenkkonzert und Kranzniederlegungen haben die niedersächsische Landesregierung und der Landtag am Volkstrauertag am Sonntag in Hannover an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert. «Wir wollen miteinander der zu vielen Toten gedenken, die ihr Leben verloren – und auch in diesen Minuten darum fürchten müssen. In der Ukraine, in Israel, in Gaza, im Sudan – an viel zu vielen Orten», sagte Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) anlässlich der Kranzniederlegungen am Jüdischen Mahnmal an der Staatsoper sowie in der Ruine der Aegidienkirche.

 

«Dieser Tag, der seit Jahrzehnten der Trauer gewidmet ist, fühlt sich heute für mich noch schwerer und schmerzhafter an als in den vergangenen Jahren», sagte Naber, laut Redemanuskript. Doch gelte es, einander Mut zuzusprechen, in einer Welt, die seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und dem Überfall der Hamas auf unschuldige Menschen, noch dunkler geworden sei. Am Volkstrauertag gehe es auch darum, sich der eigenen Geschichte und der daraus erwachsenden Verantwortung für Frieden, Freiheit und Demokratie bewusst zu werden.

 

Bei dem anschließenden öffentlichen Gedenkkonzert in der Marktkirche sprach der frühere niedersächsische Kultusminister und heute SPD-Fraktionsvorsitzende Grant Hendrik Tonne. Tonne ist auch Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der wie die Stadt Hannover zu den Mitveranstaltern gehörte.

 

Am Volkstrauertag gedenkt Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft. Er wird jedes Jahr an einem Sonntag zwei Wochen vor dem ersten Advent gefeiert. Zahlreiche Veranstaltungen sollen an diesem Tag zur Versöhnung und Völkerverständigung beitragen und rufen zu Toleranz und Frieden auf. Vor öffentlichen Gebäuden wehen die Flaggen auf Halbmast.

Kirche-Oldenburg
Landtagspräsidentin zum Volkstrauertag: Welt ist dunkler geworden