Oldenburg (epd). Die Folgen der Corona-Pandemie und der Exportstopps aufgrund der Afrikanischen Schweinepest sowie steigende Kosten haben in Niedersachsen für erhebliche wirtschaftliche Einbußen bei den Landwirten gesorgt. Die Unternehmensergebnisse seien im vergangenem Jahr im Durchschnitt um rund 33 Prozent zurückgegangen, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Gerhard Schwetje, am Donnerstag in Oldenburg. Eine Besserung der Lage sei vorerst nicht in Sicht.

 

Zahlreiche bäuerliche Unternehmen hätten Eigenkapital eingebüßt und seien mit Krediten hoch belastet. «Der finanzielle Druck ist in vielen Betrieben entsprechend hoch», warnte der Kammerpräsident. Zugleich würden aus Politik und Gesellschaft heraus stetig wachsende Anforderungen zum Schutz des Klimas und der Umwelt sowie von Arten, Gewässern und Tieren formuliert. Die zusätzlichen Kosten für diese neuen Aufgaben zu erwirtschaften, sei momentan kaum möglich.

 

Etliche Familien überlegten, ganz oder teilweise aus der Landwirtschaft auszusteigen, um alternative Einkommensquellen zu erschließen und weitere Vermögensverluste zu verhindern, sagte Schwetje. Vor allem bei den Fleischproduzenten übersteigen nach seinen Angaben derzeit die Kosten für die Produktion deutlich die Erlöse. Auch für Energie, Düngemittel und Saatgut müssten die Betriebe immer mehr zahlen.

 

Lediglich der Ackerbau profitiere derzeit von wachsender Nachfrage und steigenden Preisen bei Getreide und Raps. Außerdem hofften die Milchbauern angesichts steigender Weltmarktpreise etwa bei Milchpulver und Butter auf ein besseres Jahr 2022.

 

Die Landwirtschaftskammer hat ihrem Sprecher Wolfgang Ehrecke zufolge die Zahlen von 850 landwirtschaftliche Betrieben ausgewertet, die in einem Testbetriebsnetz registriert sind. In ganz Niedersachsen gibt es noch rund 37.000 Bauernhöfe.

Kirche-Oldenburg
Landwirte büßen 33 Prozent bei Erlösen ein