Bremen (epd). Kurz vor dem Start der Weltklimakonferenz in Dubai verweisen Meeresschützer auf die schwierige Situation der Küsten. «Die Küsten werden zu einem Hotspot der Klimakrise», erklärte am Mittwoch Kai Kaschinski von der Meeresschutzorganisation «Fair Oceans». Insbesondere die Existenzgrundlagen der lokalen und indigenen Küstengemeinschaften im globalen Süden seien bereits heute vielfach gefährdet.

 

«Der Meeresspiegelanstieg erfordert weiträumige Umsiedlungen und die enorm kostenaufwendige Verlegung von Infrastrukturen», verdeutlichte Kaschinski. Die Fischerei werde durch die Abwanderung von Arten und die rauere See tagtäglich risikoreicher. «Je abhängiger die Küstengemeinschaften von intakten Meeresökosystemen sind, um so stärker sind sie betroffen von den Umweltbelastungen und Krisen.»

 

So seien Küstenorte geradezu Musterbeispiele für die Auswirkungen der Klimakrise und benötigten dringend umfassende Unterstützung bei der Bekämpfung der daraus erwachsenden Probleme. Schon heute hätten Meeresspiegelanstieg und Extremwetter gravierende Auswirkungen auf Städte wie St. Louis im Senegal, Megacities wie Jakarta oder pazifische Inselstaaten wie Fidschi. Tausende Menschen seien zu Klimaflüchtlingen geworden. Kaschinski: «Bisher wurden diese Entwicklungen entlang der Küsten der Welt bei den Klimaverhandlungen zu wenig berücksichtigt.»

 

Zusammen mit Experten des evangelischen Hilfswerkes «Brot für die Welt» will «Fair Oceans» am kommenden Dienstag (5. Dezember) in einem Fachgespräch im Bremer Übersee-Museum Gefährdungen der Küstenregionen analysieren und nach politischen Lösungsansätzen fragen. Schon von diesem Donnerstag (30. November) an bis zum 12. Dezember beraten Staats- und Regierungschefs, Politiker, Wissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft aus aller Welt in Dubai, der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate, über die Folgen des Klimawandels – und vor allem darüber, was dagegen getan werden kann.

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Meeresschützer: Küsten werden zu einem Hotspot der Klimakrise