Hannover (epd). Mit einer Gedenkkundgebung unter dem Motto «Gegen das Vergessen – Never again is now» haben mehr als 2.000 Bürgerinnen und Bürger am Sonnabend auf dem Opernplatz in Hannover ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt. Aufgerufen zu der Veranstaltung hatte das Bündnis gegen Antisemitismus Hannover. Das «Problem von Rechtsradikalismus und Antisemitismus» sei «in die Mitte unserer Gesellschaft gerückt», sagte Kay Schweigmann-Greve, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft-AG Hannover in einem Wortbeitrag.

 

Immer mehr Menschen schienen Rassismus, Antisemitismus und die Verächtlichmachung demokratischer Politiker und staatlicher Institutionen für «auch eine Meinung» zu halten, die man hinnehmen müsse, sagte Schweigmann-Greve. Die beeindruckenden Demos der jüngsten Zeit seien «wichtig um das Gefühl zu brechen, unsere Gesellschaft entwickele sich unaufhaltsam nach rechts – das tut sie nicht. Jetzt geht es jedoch darum, die demokratische Dynamik dieser Demonstrationen in den Alltag zu tragen.»

 

Die Gedenkkundgebung bildete den Auftrakt für «Aktionswochen gegen Antisemitismus». Dafür sind bis zum 10. Februar unter anderem Podiumsgespräche und ein Kippa-Spaziergang geplant. Das vollständige Programm steht online unter hannovergegenantisemitismus.de/programm.

 

Zu dem im November gegründeten Bündnis gegen Antisemitismus Hannover gehören verschiedene Organisationen, Vereine und Verbände, Parteien, Gewerkschaften sowie Kirchen und Weltanschauungsgemeinschaften in Hannover. Erklärtes Ziel ist es, auf den seit Anfang Oktober 2023 ansteigenden Antisemitismus aufmerksam zu machen und den Druck auf die lokale Politik zu erhöhen, damit sie wirksame Maßnahmen ergreift.

Kirche-Oldenburg
Mehr als 2.000 Menschen bei Kundgebung gegen Antisemitismus