Bei strahlendem Sonnenschein kamen am Samstag, den 3. Juni, die 60 Vertreterinnen und Vertreter aus den zehn ev.-luth. Ammerlandgemeinden zur 9. Tagung ihres Kirchenparlaments in Rastede zusammen. Die Synode begann mit einem bewegenden Gottesdienst in der St.-Ulrichs-Kirche. Kreispfarrer Lars Dede, Pastorin Daniela Ludewig-Göckler und Pastorin Wiebke Perzul sowie die Synodalen Petra Janssen-Friedrich und Anke Helm-Brandau gaben hierin gemeinsam mit dem Leitenden Kreisjugenddiakon Johannes Maczewski den Synodalen mutmachende Gedanken zum Thema: „Gemeinsam im Glauben wachsen“ mit auf den Weg. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Rasteder Gruppe „Aspalatus C“ sowie Kreiskantor Hartmut Fiedrich an der Orgel begleitet.
Der Gottesdienst markierte zugleich den Beginn der Visitation des Ev.-luth. Kirchenkreises Ammerland. Das zwölfköpfige Visitationsteam unter der Leitung von Pfarrer Dr. Stefan Welz wird in den kommenden Wochen gut 20 Veranstaltungen zu den beiden Themenschwerpunkten „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ und „Entwicklungsräume“ besuchen.
In seinem Grußwort dankte Bischof Thomas Adomeit dem Kirchenkreis für die Bereitschaft, sich visitieren zu lassen. In herausfordernden Zeiten wie diesen sei es wichtig, sich im gemeinsamen Hören und Reden zu vergewissern, was trägt. In den kommenden Wochen gelte es, sich gemeinsam am Gelingenden zu freuen, und zusammen zu entdecken, welche weiteren Ziele noch erreicht werden können.
Im Mittelpunkt der Tagung stand der Vortrag von Pfarrer Hans-Hermann Pompe aus Stuttgart. Unter dem Thema „Mehr Gott wagen“ stellte er in vier Schritten dar, wie wichtig es für die Kirche ist, die eigene Stimme in die Gesellschaft einzubringen. In einer Zeit, in der Gesamterklärungen immer weniger gelingen, werden die persönlichen Geschichten umso wichtiger, so Pompe. Offenheit für die Fragen der Zeit und eine klare persönliche Positionierung bedingen einander.
In Arbeitsgruppen zu thematischen Schwerpunkten entwickelten die Kreissynodalen Ideen für eine einladende und auf die Menschen zugehende Kirche, die die Bedürfnisse der Menschen ernst nimmt.
Am Nachmittag stand der Bericht des Kreispfarrers im Mittelpunkt. Hierin benannte er u.a. als wesentliche Herausforderungen der praktischen Arbeit, dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen. Zudem betonte der Kreispfarrer, dass zur Erreichung der Klimaziele die kirchlichen Gebäude in den Blick zu nehmen sind. Hier besteht gerade bei den Gemeindehäusern ein erheblicher Sanierungsbedarf. Bei den Werken und Einrichtungen sieht Dede den Kirchenkreis auf einem guten Weg. Das Diakonische Werk habe seinen Einsatz für die Menschen vor dem Hintergrund der Energiekrise im letzten Jahr noch einmal deutlich verstärkt. Hannah Testa hat hier für die in Elternzeit befindliche Leiterin Katharina Kroll die kommissarische Leitung übernommen. Im Ev. Bildungswerk stößt die Veranstaltungsreihe zu Themen der christlichen Spiritualität, die z.Zt. unter dem Motto „Christliche Lebenskunst“ stattfindet, auf große Resonanz. Der Kreispfarrer schloss seinen Bericht mit einer Danksagung an alle, die sich für ihre Kirche stark machten – ob ehren-, neben- oder hauptamtlich.
Im weiteren Verlauf wählte die Synode Pfarrerin Luisa Böhmen (Apen/Augustfehn) als theologisches Ersatzmitglied für die 49. Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Wiebke Perzul (Elisabethfehn) wurde als Kreisdiakoniepfarrerin neu gewählt. Sabine Efferts aus Rastede wählte die Kreissynode in den Kirchenmusikausschuss und Sarah Kruse aus Westerstede wurde als stellvertretendes Mitglied in den Kreiskirchenrat entsandt. Außerdem beschloss die Synode eine neue „Richtlinie Orgelunterricht“.
Kirche-Oldenburg
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