Bremen/Göttingen (epd). Chinas Billigexporte kommen nach Informationen der Gesellschaft für bedrohte Völker den Minderheiten von Tibetern, Uiguren und Mongolen im Land teuer zu stehen. Bei der Plünderung der Rohstoffe in ihren Regionen werde vor nichts zurückgeschreckt, schreibt der China-Experte der Göttinger Menschenrechtsorganisation, Ulrich Delius, in einem Beitrag für den Bremer «Kurier am Sonntag». Auch die heiligen Berge der Tibeter würden ausgehöhlt. «Wer sich als Tibeter, Uigure oder Mongole gegen die Zerstörung wehrt, wird verhaftet.»
Ohne die Rohstoffe aus den Regionen der Minderheiten könnte China Delius zufolge nicht so billig produzieren. Von dort kämen vor allem preiswerte Energie, aber auch Seltene Erden, Lithium, Gold, Kupfer und viele andere Bodenschätze.
Lokale Verwaltungen scherten sich nicht um Umweltauflagen, die die Regierung in Peking vorschreibe. «Sie schauen tatenlos zu, wie Flüsse, Böden und Luft mit hochgiftigen Substanzen versucht werden.» So sei im Land der Uiguren im Westen des Landes die Luft aufgrund der neuen Schwerindustrie so belastet wie sonst nirgendwo in China.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist zu Regierungskonsultationen nach China gereist, die am Montag offiziell beginnen sollen. Sechs Minister und fünf Staatssekretäre aus Deutschland begleiten sie. Auf der Tagesordnung stehen dann wirtschaftliche Fragen. Merkel will aber auch den Umgang Chinas mit ausländischen Nichtregierungsorganisationen und Menschenrechtsfragen ansprechen.
Source: Kirche-Oldenburg