Hamburg (epd). Messungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) haben im vergangenen Sommers in weiten Teilen der Nordsee und Ostsee höhere Oberflächentemperaturen und maritime Hitzewellen ergeben. Im südwestlichen Teil der Nordsee lagen die Oberflächentemperaturen im Sommer 2022 um mehr als ein Grad über dem langjährigen Mittel, wie das BSH am Montag in Hamburg mitteilte. Im Juni wurde an der BSH-Mess-Station «Feuerschiff Deutsche Bucht» eine achttägige marine Hitzewelle registriert, bei der die Temperaturen in drei Meter Wassertiefe bis zu zwei Grad über dem langjährigen Mittel lagen.

 

In der Ostsee lagen laut BSH die Oberflächentemperaturen großflächig 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel. In den Bereichen vor der deutschen Küste betrug die Abweichung zum langjährigen Mittel ein Grad. Das gelte auch für die Mecklenburger Bucht und die Pommersche Bucht, hieß es. An der BSH-Mess-Station «Leuchtturm Kiel» wurden zwei Hitzewellen im Juni/Juli und im August/September registriert. Die erste dauerte zehn Tage an, die zweite 19 Tage. Die Temperaturen in 0,5 Metern Wassertiefe lagen dabei bis zu drei Grad über dem langjährigen Mittel, hieß es.

 

Laut BSH führt der Klimawandel zu einem Energieüberschuss, der zu über 90 Prozent als Wärme im Meer gespeichert wird. Wärmere Meere hätten weitreichende Folgen für die Meeresumwelt, unter anderem verändere sich das Vorkommen und die Verbreitung von Fischen. Außerdem hätten die Meere einen großen Einfluss auf das Wetter- und Klimageschehen, so beeinflussen die Temperaturen des Nordatlantiks den Verlauf des Winters in Mitteleuropa.

Kirche-Oldenburg
Messungen zeigen Hitzewellen in der Nord- und Ostsee