Hannover/Berlin (epd). 140 niedersächsische Kirchen bieten derzeit in ihren Türmen bedrohten Vögeln und Fledermäusen einen Unterschlupf. Sie wurden in den vergangenen zehn Jahren vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) als «Lebensraum Kirchturm» ausgezeichnet, teilten die Naturschützer am Mittwoch in Berlin mit. Bundesweit seien bislang 999 Kirchen ausgezeichnet worden – die meisten in Baden-Württemberg (212) gefolgt von Thüringen (150) und Niedersachsen.
Wie wichtig das Engagement der Kirchgemeinden sei, zeige das Beispiel des Turmfalken. Den sogenannten Kulturfolger ziehe es verstärkt in die Nähe des Menschen. In alten Gebäuden, Kirchtürmen oder hohen Bäumen finde er passende Unterkünfte. Doch seine angestammten Brutplätze gingen vor allem durch die Sanierung von Kirchen oder den Abriss alter Industrieanlagen immer häufiger verloren, hieß es.
Wo Lebensräume fehlten, könnten Nistkästen in Kirchtürmen Abhilfe schaffen: Sie würden Turmfalken, aber auch Schleiereulen, Dohlen und Fledermäusen ein neues Zuhause bieten. Hätten sich die Tiere einmal in oder an einer Kirche niedergelassen, kehrten sie jedes Jahr in ihr Domizil zurück.
Source: Kirche-Oldenburg