Berlin/Loccum (epd). Der aus Niedersachsen stammende Theologe Christian Stäblein wird neuer Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Das Kirchenparlament wählte den 51-jährigen Propst und theologischen Leiter des Konsistoriums der Landeskirche am Freitagnachmittag in Berlin bereits im zweiten Wahlgang zum Nachfolger von Bischof Markus Dröge.
Stäblein, der bis 2015 in der hannoverschen Landeskirche tätig war, soll am 16. November in das Berliner Bischofsamt eingeführt werden.

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister gratulierte seinem künftigen Amtskollegen zu der Wahl. Stäblein habe während seiner Zeit in Niedersachsen «außergewöhnlich fruchtbar gewirkt», sagte Meister, der von 2008 bis 2011 Generalsuperintendent in Berlin war. Der neue Bischof übernehme das Amt zu einem Zeitpunkt, an dem alle Landeskirchen vor großen Herausforderungen stünden. Stäblein, der in Bad Pyrmont geboren wurde und in Hannover aufwuchs, war bis 2015 Konventual-Studiendirektor des Predigerseminars im Kloster Loccum bei Nienburg.

Bei der Wahl in Berlin erhielt der künftige Bischof im zweiten Wahlgang 76 Stimmen und erreichte damit genau die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit der anwesenden 113 Synodalen. Im ersten Wahlgang hatte der promovierte Theologe 65 Stimmen erhalten. Auf den 51-jährigen Hildesheimer Theologen und Kirchenmusiker Jochen Arnold entfielen 29 Stimmen. Die evangelische Senderbeauftragte beim Hessischen Rundfunk, Heidrun Dörken, bekam 18 Stimmen. Arnold erhielt im zweiten Wahlgang 23 Stimmen, Dörken bekam 13 Stimmen.

Stäblein ist seit dreieinhalb Jahren bereits Propst in Berlin und damit Stellvertreter von Bischof Dröge. Sein Mitbewerber Jochen Arnold, wie Stäblein promovierter Theologe, ist seit 2004 Direktor des Zentrums für Gottesdienst und Kirchenmusik im Michaeliskloster Hildesheim.

Die Landeskirche hat gut 940.000 Mitglieder in knapp 1.250 Gemeinden in Berlin, Brandenburg und der sächsischen Region Görlitz. Bischof Dröge wird im Oktober 65 Jahre alt. Seine zehnjährige Amtszeit endet im November. Dem Kirchenparlament gehören 114 Synodale an.
Source: Kirche-Oldenburg