Oldenburg (epd). Das niedersächsische Ernteprojekt «Gelbes Band», bei dem Obstliebhaber an gekennzeichneten Bäumen umsonst die Früchte abpflücken können, geht ins dritte Jahr. «Ab dem 15. Juni ist ganz Niedersachsen wieder aktiv gegen Lebensmittelverschwendung und rettet Obst vor dem Verderb», teilte das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) der Landwirtschaftskammer am Mittwoch mit. Das in Oldenburg ansässige Zentrum koordiniert die Aktion.
Ob im privaten Garten oder auf der Streuobstwiese im Ort – eigene Obstbäume könnten ab sofort bei dem Zentrum registriert und mit einem Gelben Band gekennzeichnet werden. Das Band am Stamm signalisiere, dass dort kostenlos und ohne Rücksprache geerntet werden dürfe.
Immer wieder bleibe Obst ungenutzt unter Bäumen liegen, oder Beeren blieben an Sträuchern hängen, hieß es zur Begründung. Manchen Privatpersonen wachse die Obsternte über den Kopf, oder die Streuobstwiese im Ort werde nicht abgeerntet. Wer seine Obstbäume beim ZEHN registrieren und in eine Landkarte eintragen lasse, bekomme Gelbe Bänder und Informationsmaterialien kostenfrei zugeschickt.
Ziel des Ernteprojekts ist es den Angaben zufolge, gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen und Menschen für dieses Problem zu sensibilisieren. Lebensmittel seien zu wertvoll, um ungenutzt zu bleiben oder sogar im Müll zu landen. Wer selbst in die Obsternte einsteige, erfahre zudem viel über Lebensmittel.
«Das Ernteprojekt hat sich in Niedersachsen bereits etabliert», sagte Koordinatorin Maren Meyer. «Waren es im Jahr 2020 noch 1.800 Gelbe Bänder an 70 Standorten, so konnten wir 2021 bereits 3.300 Bänder an über 170 Standorte verteilen.»
In diesem Jahr will das ZEHN die Kampagne noch erweitern. Zum einen werde ein Aktionspaket für Kitas erarbeitet, damit Kinder bei einem Ausflug auf die Streuobstwiese alles rund um den Apfel lernen könnten. Zum anderen würden Tools vorbereitet, mit denen die vor Ort gerettete Menge an Obst gemessen werden könne.
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Obst-Ernteprojekt «Gelbes Band» startet ins dritte Jahr