Oldenburg (epd). Eine evangelische Kirchengemeinde in Oldenburg geht neue Wege, um für die Menschen in der Stadt attraktiver zu werden. Mit veränderten Gottesdienstzeiten, neuen Formaten und Kooperationen mit der Diakonie will die evangelische Kirchengemeinde Oldenburg-Ohmstede zudem neue Mitglieder gewinnen. „Wir nehmen da eine Vorreiterrolle für viele Gemeinden ein“, so der geschäftsführende Pastor Christoph Fasse. Noch gebe es keinen finanziellen oder personellen Druck. „Aber wenn wir jetzt aus der Fülle heraus nicht handeln, können wir später nur noch reagieren.“ Zwei Jahre lang habe die rund 11.000 Mitglieder umfassende Gemeinde über den Prozess beraten.
 
Eine der wichtigsten Veränderungen betreffe den Standort der Versöhnungskirche in der Oldenburger Kranbergstraße, sagte Christian Kötter-Lixfeld vom ehrenamtlichen Gemeindekirchenrat. Dort sollen die Gottesdienste am Sonntag ab dem 9. April erst um 18 Uhr beginnen. Der gewohnte 10 Uhr Gottesdienst falle weg. Geplant seien an den Abenden rund halbstündige gottesdienstliche Feiern, in denen mit Gästen aus Politik, Gesellschaft und Kultur diskutiert werden soll. Anschließend solle es Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein geben.
   
Pastor Fasse zufolge hat eine Studie zur Mitgliederentwicklung der Kirchen in Deutschland im vergangenen Jahr gezeigt, dass insbesondere junge Erwachsene ab 25 Jahren die Kirche verlassen. „Diese Gruppe haben wir in der Vergangenheit vernachlässigt. Mit den neuen Angeboten wollen wir für sie wieder interessant werden“, sagte der Pastor.
   
An einem weiteren Standort der Kirchengemeinde im Stadtteil Nadorst soll das aus dem Jahr 1971 stammende Gemeindezentrum an die Stadt verkauft werden, die in dem Bezirk ein soziales Stadtteilzentrum plant, sagte Pastorin Birgit Pflugrad. „Die Menschen wollen dort keine Gottesdienste, brauchen aber sozial-diakonische Unterstützung.“ Zusammen mit der Diakonie werde derzeit überlegt, welche diakonischen Arbeiten künftig dort angeboten werden sollen.
   
Der vertraute Gottesdienst um 10 Uhr werde weiter in der Ohmstedter Kirche, dem dritten Standort der Gemeinde, gefeiert. Die dort vorhandenen alten Gemeindegebäude sollen abgerissen werden, stattdessen soll in der Nähe der Kirche ein neues Gemeindezentrum gebaut werden. Neben neuen Räumen für die Gemeinde sollen dort ein Kirchenbüro und ein weiteres diakonisches Zentrum entstehen.

Ein Beitrag des Evangelischen Pressdienstes Niedersachsen Bremen.

Weitere Informationen unter: www.ev-kirchengemeinde-ohmstede.de

Source: Kirche-Oldenburg