Oldenburg (epd). In Oldenburg haben Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) und Polizeipräsident Johann Kühme gemeinsam zur Teilnahme am «Erinnerungsgang» am 10. November aufgerufen. Seit mehr als 40 Jahren setzte Oldenburg an diesem Tag «ein Zeichen für die Solidarität mit unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern – und zeigt, dass für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in einer offenen Stadt wie Oldenburg kein Platz ist», sagte Krogmann am Mittwoch. Kühme fügte hinzu: «Erinnerung ist die Grundlage für Verantwortung – für die Verantwortung, dass dieses menschliche Leid niemals wieder geschieht.»

 

Am 9. November 1938 in der sogenannten Reichspogromnacht wurde auch die Oldenburger Synagoge von den Nationalsozialisten zerstört und niedergebrannt. Noch in der Nacht wurden alle jüdischen Männer der Stadt verhaftet und am Morgen danach vor den Augen der Bevölkerung durch die Innenstadt getrieben. Am nächsten Tag wurden sie ins Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin deportiert.

 

Der «Erinnerungsgang» folgt seit 1981alljährlich der Route durch die Stadt. Seit 2005 übernimmt jährlich eine Oldenburger Schule die Schirmherrschaft und unterstützt den Arbeitskreis «Erinnerungsgang» mit Workshops und Projekten. In diesem Jahr ist das die Oberschule Osternburg.

 

Angesichts des brutalen Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober und den seitdem zahlreichen pro-palästinensischen Demonstrationen sei es wichtig, Flagge zu zeigen und sich eindeutig gegen den Terror zu stellen, unterstrich der Oberbürgermeister. «Das sind wir unserer Geschichte, unserer Gegenwart und unserer Zukunft schuldig.»

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Oldenburg gedenkt Opfer der Reichspogromnacht