Oldenburg/Berlin (epd). Das Oldenburger Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte hat insgesamt acht Werke der Künstlergruppe «Brücke» aus dem frühen 20. Jahrhundert erworben. Die sechs Arbeiten von Erich Heckel (1883-1970), das Aquarell «Strandkörbe» von Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) und ein seltener Holzschnitt von Emma Ritter (1878-1972) konnten Dank einer Förderung der Kulturstiftung der Länder in Höhe von 100.000 Euro finanziert werden, wie die Stiftung am Dienstag in Berlin mitteilte.
«Die Arbeiten, die wir nun auf Dauer für unsere Sammlung sichern konnten, stehen für den Aufbruch des Oldenburger Landes in die Moderne», sagte Museumsdirektor Professor Rainer Stamm. Die in der Kernzeit der «Brücke» zwischen 1907 und 1911 in Dangast am Jadebusen entstandenen Blätter stünden exemplarisch für die Kunst der «Brücke»-Künstler. Ihre kühnen Bildkompositionen seien mit einer Vereinfachung der Form, der Spontaneität des Erfassens und der Steigerung der Farbe einhergegangen.
Das Landesmuseum hatte den Angaben zufolge bereits 1921 begonnen, in Dangast entstandene Werke der «Brücke»-Künstler anzukaufen. In den 1930 Jahren beschlagnahmten die Nazis jedoch unter anderem die Arbeiten der «Brücke»-Künstler als «entartete Kunst». Damals habe allein die Oldenburger Sammlung mehr als hundert Werke verloren, darunter 18 Werke der «Brücke»-Künstler und ein Werk Ritters.
1957, 50 Jahre nach dem ersten Besuch der Künstler in Dangast, sei im Oldenburger Schloss die Ausstellung «Maler der Brücke in Dangast» des Oldenburger Kunstvereins eröffnet worden. Die Künstler unterstützten die Ausstellung und verkauften dem Kunstverein die nun vom Museum erworbenen Druckgraphiken und Aquarelle. Seitdem waren die Werke als Dauerleihgabe im Oldenburger Museum.
Source: Kirche-Oldenburg