Oldenburg (epd). Der Wald als Sehnsuchts- und Rückzugsort steht im Mittelpunkt einer Kabinettschau im Oldenburger Landesmuseum Kunst und Kultur, die ab diesem Dienstag (13. Februar) im Prinzenpalais zu sehen ist. Die Ausstellung «Waldrauschen» vereine Bilder aus dem 19. und 20. Jahrhundert und lade die Besucherinnen und Besucher zu einem malerisch-poetischen Spaziergang ein, teilte das Museum am Montag mit. Die Schau endet am 12. Mai.

 

Lange Zeit habe der Wald vor allem als Ort von Gefahren gegolten, hieß es. Erst mit dem Beginn der Romantik am Ende des 18. Jahrhunderts und der fortschreitenden Industrialisierung seien die Waldflächen zunehmend erschlossen worden. Als Sehnsuchts- und Rückzugsort idealisiert sei der Wald zum Gegenpol einer industriell-urbanen und maschinengetriebenen Zivilisation geworden.

 

In der wilhelminischen Ära, vor allem aber in der NS-Zeit sei der «deutsche Wald» dann instrumentalisiert und als Projektionsfläche nationalistischer, rassistischer und biologischer Ideologien genutzt worden, hieß es weiter. In den 1950er- und 1960er-Jahren habe er vor allem als romantisches Postkartenidyll und Kulisse von Heimatfilmen gedient. Seit den 1980er-Jahren nutzten kritische Stimmen den Wald immer wieder als Sinnbild für Umweltzerstörung und Klimawandel.

 

Durch die vielfachen Zuschreibungen spiele der Wald in den unterschiedlichsten Kunstgattungen eine Rolle. Seit der Romantik findet sich den Angaben zufolge die tiefe Verbundenheit mit dem Wald in unzähligen Märchen, Mythen und Erzählungen, aber auch als Bildmotiv in der Kunst wieder. So sei der Wald zu einem eigenständigen künstlerischen Thema geworden, das von zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern aufgegriffen wurde.

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Oldenburger Museum zeigt Kabinettschau über den Wald