Oldenburg (epd). Der Oldenburger Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) will, dass die Stadt unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus den Flüchtlingslagern in der Ägäis aufnimmt. «Die humanitäre Katastrophe, die sich auf den griechischen Inseln abspielt, ist ein Armutszeugnis für Europa», sagte er am Freitag. Als Mitglied im Bündnis «Städte Sichere Häfen» solle Oldenburg konkrete Hilfe anbieten. Er werde dem Stadtrat am 24. Februar einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorlegen.
Sofern der Stadtrat dem Beschlussvorschlag folgt, werde die Stadt ihre Aufnahmebereitschaft gegenüber dem Bundesinnenministerium und dem Land Niedersachsen erklären, hieß es. Voraussetzung sei jedoch eine entsprechende Zustimmung auf Bundesebene. «Wir wissen, dass dies nur ein kleiner Beitrag sein wird. Hoffen jedoch, dass sich viele Kommunen diesem Beispiel anschließen werden», sagte Krogmann.
Nach Angaben der Initiative «Equal Rights Beyond Borders» vom Januar leben derzeit mehr als 41.500 Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen in den für nur 9.000 Menschen ausgelegten Lagern in der Ostägäis. Ein Drittel der Menschen in den sogenannten «Hotspots» seien Kinder, mehr als die Hälfte von ihnen sei jünger als zwölf Jahre. Unter ihnen befänden sich auch mehr als 2.000 unbegleitete minderjährige Geflüchtete.
Mehrere Bundesländer, darunter auch Niedersachsen, und Städte fordern ein Sofortprogramm zur Aufnahme von geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) lehnt diesen Vorschlag bislang ab.
Source: Kirche-Oldenburg