Unter dem Motto „Orgel – Arts – Inspiration“ findet im Februar eine besondere Orgelkonzertreihe der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg zum Jubiläum „500 Jahre Reformation“ statt. Geplant sind Begegnungen auf vier spannenden Orgeln der Region mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern mit unterschiedlicher religiöser und konfessioneller Herkunft.

Das Eröffnungskonzert findet am Samstag, 4. Februar, um 18 Uhr in der St.-Johannes-Kirche in Wiefelstede statt. Zu Gast ist das mongolische Ensemble Egschiglen, das gemeinsam mit Kirchenmusikdirektor Johannes von Hoff (Oldenburg) an der Orgel diese Konzertreihe eröffnet. In diesem Eröffnungskonzert können Sie sich auf einen spannenden Dialog der frisch restaurierten historischen Christian-Vater-Orgel mit den mongolischen Musikern freuen.

Egschiglen („Wohlklang / Schöne Melodie“) ist ein Ensemble mongolischer Meistermusiker. Auf sehr speziellen Instrumenten und mit besonderen Gesangstechniken überrascht das Ensemble mit neuen, spannenden und doch ganz alten traditionell mongolischen Klängen. Im Dialog lassen sich die Musiker auf reformatorische Kirchenlieder ein, ebenso wird Johannes von Hoff neben Originalkompositionen der Barockzeit von H. Scheidemann, D. Buxtehude u.a. Musik aus der mongolischen Tradition improvisatorisch aufgreifen.

Unter dem Motto Martin Luthers: „Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Werk gewonnen“ wird im DialogKonzert am Sonntag, 12. Februar, um 17 Uhr in der Klosterkirche Vechta, Franziskanerplatz, die reformatorische Musik im Kontext ihrer römisch-lateinischen Wurzeln dargestellt. In der Klosterkirche Vechta, einer Simultankirche, in der sich evangelische und katholische Christinnen und Christen die Nutzung teilen, liegt es nahe, dass im Gedenken an die konfessionellen Veränderungen vor 500 Jahren die Verwandtschaft und die daraus entwickelte Differenz der Musik erklingt. Es musizieren: Choralschola Füchtel (Leitung: Stefan Decker), Cappella Vocale Vechta (Leitung: Johannes Kemlein), ORLANDOviols (Leitung: Claas-Berend Harders) und Friederike Spangenberg (Orgel).
 
Islamische Musik im Dialog mit protestantischer frühbarocker Musik erklingt am Sonntag, 19. Februar, um 18 Uhr in der der St.-Cyprian- und- Cornelius-Kirche in Ganderkesee. An der beliebten und berühmten Arp Schnitger Orgel in Ganderkesee von 1699 wird Kreiskantor Thorsten Ahlrichs das große „Te Deum“ von Dietrich Buxtehude spielen, die Schola der Gemeinde singt die Verse der Vorlage. Dem gegenüber musiziert der erst 18 jährige Furkan Sevgi zusammen mit seinem Bruder Enes Sevgi moderne islamische Lieder. Neben eigenen Liedern wird außerdem die klassische Längsflöte – die Ney – erklingen. Imam Bilal Güney wird die Texte der Lieder erläutern. Zudem treten beide Gruppierungen in den Dialog, so werden die Brüder Sevgi ein Lutherlied musikalisch interpretieren und Organist Thorsten Ahlrichs wird sich auf der Orgel eines islamischen Themas annehmen.

Am Sonntag, 26. Februar, um 17 Uhr ist in der Ohmsteder Kirche in Oldenburg „Jüdische Musik zwischen Synagoge und Pop“ zu hören. Dies beinhaltet traditionelle Gesänge aus der Liturgie genauso wie popularmusikalische Adaptionen und weltliche Gesänge aus der jüdischen Tradition. Die Begegnung mit christlicher Orgelmusik spart die Konfliktlinien, die durch Luther und seine Rezeption gezeichnet wurden, nicht aus. Zu Gast ist der Schauspieler, Sänger und Theaterpädagoge Ronen A. Temerson aus Hannover. Er wurde in Tel Aviv in einem traditionellen jüdischen Elternhaus geboren. Sein Vater war später Kantor in der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover. Temerson wird am Klavier und am Akkordeon begleitet von Alexander Goretzki, freiberuflicher Musiker und Musikpädagoge in Oldenburg. Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser spielt Orgelwerke von J.S. Bach, M. Bruch sowie Improvisationen.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, eine Kollekte für die Erhaltung der Orgeln wird am Ausgang erbeten.

Source: Kirche-Oldenburg