Hannover (epd). Die anhaltende Dürre des Sommers hat in Niedersachsens Land- und Forstwirtschaft nach Angaben von Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) Schäden in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro verursacht. In dem Bundesland hätten nach bisheriger Planung rund 2.000 Landwirte Anspruch auf Entschädigung, berichtete Otte-Kinast am Mittwoch im Landtagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die dürrebedingten Schäden auf diesen Betrieben würden auf etwa 80 Millionen Euro geschätzt. Die Hälfte dieser Summe, also 40 Millionen Euro, solle ausgeglichen werden. Die von der Trockenheit betroffenen Bundesländer stimmen derzeit mit dem Bund eine Vereinbarung ab, wie die Ausgleichszahlungen aufgeteilt werden.

«Die Dürre hat nicht nur die Landwirtschaft mit katastrophaler Wucht getroffen, auch unser Wald hat erheblich unter Dürre und Trockenheit in diesem Jahr gelitten», sagte Otte-Kinast. Hier gingen erste Schadensschätzungen in Niedersachsen von nahezu 300 Millionen Euro aus. Der regenreiche Herbst 2017, mehrere Stürme sowie Dürre und Trockenheit hätten zu erheblichen Ertragseinbußen, Zuwachsminderungen, Zwangsnutzungen sowie Ausfällen bei Naturverjüngungen und Aufforstungen geführt.

Das Überangebot habe mittlerweile drastische Preisrückgänge auf dem Holzmarkt zur Folge.  Sägefähiges Nadelholz, die wirtschaftliche Basis der meisten Forstbetriebe, sei zu vernünftigen Preisen unverkäuflich. Zudem drohten den Waldbesitzenden nun noch weiter gehende Folgeschäden durch Pilze und Insekten in bislang unbekanntem Ausmaß. «Schwärme von Borkenkäfern sind in der Lage, neben dem Sturmholz auch gesunde, durch Trockenheit gestresste Bestände zu befallen», sagte die Ministerin.
Source: Kirche-Oldenburg