Das Evangelische Altenzentrum Westerstede ist mit dem Deutschen Palliativsiegel ausgezeichnet worden. Das Siegel zeige, dass sich die Pflegeeinrichtung in besonderem Maße für die Belange der Pflegebedürftigen und Sterbenden einsetze, teilte das Diakonische Werk Oldenburg am Mittwoch mit. Die Auszeichnung als palliativfreundliche Einrichtung sei ein Zwischenschritt in einem Prozess, der bereits 2010 begonnen habe, sagte Pflegedienstleiter Marc Stoyke: «Wir wollten als Haus eine Kultur zum Thema Sterben entwickeln.»
   
Acht Palliativkräfte seien im Altenzentrum besonders ausgebildet. Auch die Servicekräfte in der Küche und die Reinigungskräfte würden hausintern geschult und sensibilisiert. «Wir wollen alle im Haus mitnehmen», sagte Einrichtungsleiter Olaf Thyrolf. Besonders wichtig sei der enge Austausch mit Bewohnern, Angehörigen und Ärzten. Wenn von Anfang an Vorsorge-Vollmachten vorlägen und auch das Thema Altern und Sterben angesprochen werde, gelinge es, den Prozess für alle gut zu gestalten.
   
«Das Siegel ist ein wichtiger Schritt, aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Wir sind sehr stolz, wie gut sich unsere Haltung zum Sterben hier im Haus etabliert hat und werden das Thema weiter vorantreiben», sagte Thyrolf. Das Sterben zu thematisieren, stehe in keinem Widerspruch zur Lebendigkeit und Lebensfreude, die die Bewohner auch in hohem Alter zeigten.
   
Das «Deutsche Palliativsiegel» wurde nach Angaben der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft 2014 etabliert und wird an Krankenhäuser, stationäre Pflegeeinrichtungen und Hospize verliehen, die eine ausgezeichnete Versorgungsqualität von Schwerstkranken und Sterbenden nachweisen können. Um das Siegel zu erwerben, werden insgesamt 20 Kriterien überprüft, die von der Mitarbeiterqualifikation über die Berücksichtigung der kulturell-ethnischen Herkunft der Sterbenden bis hin zu Angeboten für die trauernden Angehörigen reichen.

epd
Source: Kirche-Oldenburg