Hannover/Cuxhaven (epd). Der Paritätische Wohlfahrtsverband in Niedersachsen fordert von der Politik mehr Berufseinstiegshilfen für die steigende Zahl junger Menschen ohne Schulabschluss. «Auch angesichts des Fachkräftemangels können wir es uns nicht erlauben, dass junge Menschen verloren gehen und keine Chance bekommen, eine Ausbildung oder einen Beruf zu finden», sagte die Vorsitzende Kerstin Tack am Mittwoch in Hannover.

 

Sie kritisierte, dass die Jugendwerkstätten, die eine solche Unterstützung seit Jahren erfolgreich anböten, in vielen Kommunen um ihre Zukunft bangen müssten, weil ihre Förderung gekürzt und die Zahl der Plätze reduziert werde. Jugendwerkstätten und die vergleichbaren Pro-Aktiv-Centren sollten durch das Land langfristig finanziert werden. «Wir brauchen ein Sonderprogramm, damit schulpflichtige junge Menschen, die schulmüde sind, eine berufliche Orientierung in der Jugendwerkstatt bekommen», sagte Tack.

 

Ferner müssten mobile und aufsuchende Ansätze weiter verfolgt werden, forderte die Vorsitzende. Dazu gehörten innovative Projekte wie etwa das Café Stellwerk des Paritätischen Landesverbands in Cuxhaven. In dem Café fänden Jugendliche, die durch die Jobcenter und andere Maßnahmen kaum noch zu erreichen seien, eine niedrigschwellige Anlaufstelle. So könnten Kontakte entstehen. Die jungen Leute können Vertrauen aufbauen und nach und nach wieder an bestehende Hilfsangebote herangeführt werden.

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Paritätischer fordert mehr Hilfen für Jugendliche ohne Schulabschluss