Lingen (epd). Die Polizei in den Regionen Emsland und Grafschaft Bentheim bietet seit Anfang des Jahres erstmals eine Beratung für Betroffene von tödlichen Verkehrsunfällen an. Das Angebot richte sich an weitere Unfallopfer, Angehörige, Zeugen, Unfallverursacher und Ersthelfer, teilte die Inspektion Emsland/Grafschaft Bentheim am Montag mit. Opfer von Straftaten würden bereits von Hilfsorganisationen oder Polizeibeamten unterstützt. Bei Verkehrsunfällen fehle jedoch nach der Akutversorgung durch Notfallseelsorger eine langfristige Hilfestellung.

Ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang könne das Leben von Betroffenen und deren Familien von Grund auf verändern, hieß es. Sie seien körperlich, psychisch oder sogar traumatisch belastet. Angehörige gerieten häufig in finanzielle Nöte.

Künftig werden Opferberater den Angaben zufolge die unmittelbar am Verkehrsunfall Beteiligten aktiv und zeitnah kontaktieren und auf Wunsch aufsuchen. Für mittelbar Beteiligte wie Zeugen oder Angehörige gelte dies bei Bedarf. Die Beamten bieten neben einer kostenlosen Beratung auch konkrete Hilfe im Umgang mit Behörden und Versicherungen, bei der Suche nach Fachanwälten oder medizinisch-psychologischer Erstberatung sowie der Vermittlung von Hilfsangeboten anderer Organisationen. Bereits an der Unfallstelle beziehungsweise bei der Überbringung der Todesnachricht solle mit einem Flyer auf die Unfallopferberatung der Polizei hingewiesen werden.
Source: Kirche-Oldenburg