Eine freudige Überraschung erlebte die Ev. Familien-Bildungsstätte Friesland-Wilhelmshaven bei der Verleihung der Preise aus dem Bürgerfonds des Kraftwerksbetreibers Engie in Wilhelmshaven. Für das Projekt „Känguru: Sprachförderung für Kinder ab 18 Monaten zusammen mit ihrer Mutter“ erhielten Diplom-Pädagogin Carola Wedel und die Känguru-Dozentin Karin Asmus die stolze Summe von 3.036 Euro aus den Händen des Jury-Mitglieds Wiebke Endres.

Känguru ist ein Sprachförderprogramm für Kinder mit Migrationshintergrund im Alter von 18 bis 36 Monaten. Das Programm wird von ausgebildeten Fachkräften über einen Zeitraum von sechs Monaten angeboten. Es finden 32 Fördereinheiten an jeweils ein bis zwei Terminen pro Woche für etwa vier Kinder mit einem Elternteil statt, in der Regel der Mutter.

Die Evangelische Familien-Bildungsstätte hat dafür die pensionierte Grundschulleiterin Karin Asmus durch den „Känguru Verein für frühkindliche Bildung“ e.V. in Bonn nach dem zertifizierten Känguru-Ansatz ausbilden lassen. Die mit Hilfe des Bürgerfonds von Engie und anderen Sponsoren nun kostenlosen Känguru-Kurse stehen allen Familien offen, die Ihre Kinder beim Spracherwerb „Deutsch“ unterstützen möchten. Einzige Voraussetzung ist: Die Kinder müssen im Alter unter drei Jahren alt sein und von einem Elternteil oder einer Bezugsperson begleitet werden.

Ein Känguru-Kurs findet regelmäßig, mindestens einmal pro Woche, in einer Kindertagesstätte, einem Familienzentrum oder einer Krabbelgruppe statt.

„Die Eltern werden intensiv und aktiv in den Sprachlern-Prozess mit einbezogen“, sagte Carola Wedel bei der Preisverleihung. „So helfen sie ihren Kindern indirekt und profitieren auch selbst. Die Eltern sprechen in der Muttersprache mit den Kindern, während die Kursleiterin Deutsch spricht.“ Erklärt wird alles mithilfe von Bildern und Gesten. Deutschkenntnisse müssen bei den Eltern nicht vorhanden sein. Die Kinder lernen die neue Sprache spielerisch, ohne Druck, in einem kindgerechten und von Kommunikation geprägten Umfeld.

Den Kindern wird nach diesem Konzept ermöglicht, die Regeln der deutschen Wort- und Satzbildung intuitiv zu erlernen. Parallel dazu werden die teilnehmenden Eltern angeleitet, ihre Kinder beim Lernen aktiv zu unterstützen, um die Mehrsprachigkeit positiv zu beeinflussen. Je mehr sich auch die Eltern für die deutsche Sprache interessieren, desto größer ist ihre Vorbildfunktion für die Kinder.

„Je früher die Kinder die Sprache lernen desto größer sind die Lernerfolge, denn das Zeitfenster des intuitiven Lernens schließt sich unwiederbringlich mit fünf bis sechs Jahren“, stellte Karin Asmus bei der Preisverleihung fest. „Unser Ziel sind selbstbewusste und kommunikativ kompetente Kinder – in jeder Sprache.“

Weitere Informationen bei Carola Wedel in der Ev. Familien-Bildungsstätte unter (04421) 747 90 42 oder wedel@efb-friwhv.de
Source: Kirche-Oldenburg