Hannover (epd). Die privaten Pflegeverbände in Niedersachsen fordern von den Krankenkassenverbänden mehr Geld für ihre Arbeit. In den vergangenen sechs Wochen sei zweimal ergebnislos verhandelt worden, sagte ein Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Verbände der privaten Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen am Freitag in Hannover.

Nun müssten die Verhandlungen auf die Vorstandsebene verlagert und damit zur «Chefsache» erklärt werden, hieß es. Die häusliche Krankenpflege in Niedersachsen müsse existenzsichernd finanziert werden, damit die Pflegekräfte wieder ausreichend Zeit für die medizinische Behandlungspflege hätten.

Derzeit hätten beispielsweise die Pflegekräfte gerade einmal 127 Sekunden Zeit, um bei einem Patienten anzukommen, zu klingeln, den Patienten zu begrüßen, Vorbereitungen zu treffen, dem Patienten einen Kompressionsstrumpf anzuziehen, die Maßnahmen zu dokumentieren und sich wieder zu verabschieden.

In der Landesarbeitsgemeinschaft seien rund 1.000 private Pflegeverbände vertreten, sagte der Sprecher. Die wirtschaftliche Situation der Betriebe habe sich laut dem Ergebnis einer Umfrage dramatisch verschlechtert. Etwa 84 Prozent der Pflegedienste plagten Existenzsorgen, 89 Prozent beklagten eine deutliche Unterfinanzierung ihrer Leistungen.

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Private Pflegeverbände in Niedersachsen fordern mehr Geld