„Ich finde das Projekt genial“, sagte Andrea Feyen, Klimaschutzmanagerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Sie besuchte am 17. Juni einen Aktionstag zum Projekt Energiesparkids im Johannes-Kindergarten Halsbeck in Westerstede. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Umweltzentrum (RUZ) Schortens durchgeführt.
30 fünf- und sechsjährige Kinder der evangelischen KiTa wurden in kleinen Gruppen von Manuel Schiffer und Annika Schipper vom RUZ Schortens sowie der Erzieherin Erika Kahlen zu Spielen und kleinen Experimenten angeleitet. Den Kindern das Thema Energiesparen näherzubringen, bedeutet, so früh wie möglich umweltschonendes Verhalten einzuüben.
Durch Fahrradfahren eine kleine Eisenbahn in Bewegung zu bringen, gefielen Nele, Sam, Patrick und den anderen Mädchen und Jungen besonders gut. Sie traten langsam, dann fuhr die kleine Lok im Schneckentempo und bei schnellem Strampeln natürlich schneller. „Schneller war gut“, lachte Hannes, dem es nicht schnell genug gehen konnte.
In jeder Woche wurde ein Energiesheriff ausgewählt, aktuell erledigt Silan täglich die Aufgaben des Energiesheriffs: „Wenn die Heizung an ist, müssen die Fenster und Türen geschlossen sein“, zählte der Junge auf. Auch tropfendes oder laufendes Wasser abzustellen oder Licht auszuschalten, gehören zu seinen Aufgaben.
Alle Fünf- und Sechsjährigen haben einen Energiesparpass, den sie mit nach Hause nehmen, wenn ihre Kindergartenzeit vorbei ist. Ausgesprochen wichtig ist es, dass Silan und die anderen Kinder ihre Erfahrungen mit nach Hause nehmen. „Die Eltern sind natürlich mit einbezogen“, betont KiTa-Leiterin Kirsten Adomeit und Klimaschutzmanagerin Andrea Feyen hofft: „Im günstigsten Fall sind die Kinder zu Hause auch Energiesheriff.“ Der Wunsch nach Multiplikatoren sei eine Ergänzung.
Bei vier großen Handpuppen, die sich untereinander unterhielten, ging es um den Energiefresser und was der gerne mag. Ein kleines Holzhaus war mit Solarplatten belegt, bei Sonneneinwirkung erlebten die Kinder, dass Sonne eine Kraftquelle ist, die eine kleine Holzblume zum Drehen brachte.
Viele kleine Lerneinheiten gingen diesem Aktionstag voraus. Seit Herbst 2014 beschäftigen sich die Vorschulkinder unter Anleitung ihrer Erzieherin Erika Kahlen mit dem Thema Energie.
Die Vorbereitungszeit und Planung zwischen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und dem Umweltzentrum Schortens begann einige Zeit vorher. Das EnergiesparKids-Projekt des „RUZ“ läuft seit 2007. Seit 2014 wird es in weiterentwickelter Form mit der oldenburgischen Kirche fortgeführt. Bisher haben sich 13 Kindergärten der oldenburgischen Kirche beteiligt. Bis mindestens zum Sommer 2016 besteht für weitere KiTas die Möglichkeit. Sich an dem Projekt zu beteiligen, dessen Kosten die oldenburgische Kirche trägt
Die Fortbildung und Vorbereitung der Erzieherinnen beginnt jeweils vor der Arbeit mit den Kindern. Weiterhin unterstützt eine extra entwickelte Materialkiste und eine ausführliche Projektmappe mit umfangreichen Beispielen und Möglichkeiten das Projekt langfristig.
KiTa-Leiterin Kirsten Adomeit war bei der Anfrage zu einer Teilnahme am Projekt Energiesparkids im Johannes-Kindergarten sofort begeistert und fühlt sich positiv bestätigt. Sie zeigte auf viele kleine Klebepunkte an Lichtschaltern, am Drucker und allen elektrischen Geräten, die aufmerksam machen sollen, dass hier Stromverbrauch durch richtiges Verhalten gemindert werden kann.
Die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg setzt sich für die Bewahrung der Schöpfung und den Klimaschutz ein. Das im Mai 2012 von der oldenburgischen Synode verabschiedete Integrierte Klimaschutzkonzept sieht vor, den CO2-Ausstoß kirchlicher Einrichtungen bis spätestens zum Jahr 2020 um 25 Prozent gegenüber 2008 zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die Klimaschutzmanagerinnen Andrea Feyen und Claudia Stüwe auch auf Umweltbildung in kirchlichen Kindergärten.
„Dies ist Bildungsarbeit, uns geht es darum, Nutzerverhalten zu ändern“, erläuterte Andrea Feyen. „Denn Kinder sollten so früh wie möglich mit dem Thema Energiesparen in Kontakt kommen und umweltschonendes Verhalten einüben.“ Sie zieht eine positive Bilanz und wünscht sich, dass sich weitere Kindergärten oder Kindertagesstätten der Kirchenkreise zu dem Projekt anmelden.
Nach sehr positiver Resonanz und erfolgreicher Umsetzung im ersten Jahr wird das Projekt „Energiesparkids“ im nächsten Kindergartenjahr in die zweite Runde gehen. Interessierte Einrichtungen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg können sich um eine Teilnahme bewerben bei den Klimaschutzmanagerinnen der oldenburgischen Kirche Andrea Feyen und Claudia Stüwe. Tel.: 04421/77449-2673 und -4 sowie per E-Mail unter: umwelt@kirche-oldenburg.de
Ein Beitrag von Bärbel Romey.
Source: Kirche-Oldenburg