Auf sechs bunten Bildern blicken Martin Luther mit Kopfhörern in seinen Ohren und seine Frau Katharina von Bora mit einem QR-Code in der Hand die Betrachtenden an. „Diesen Code können Sie mit Ihrem Smartphone scannen und dann kurze Beiträge mit reformatorischen Impulsen zum Thema Gleichstellung hören“ betont Gabriele Rüsch-Tillmanns, Gleichstellungsbeauftragte der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, bei der Vorstellung von sechs sogenannten sechs Roll-ups (Informationstafeln) im Oberkirchenrat der oldenburgischen Kirche in Oldenburg.

So geht es im Hörbeitrag „Freiheit eines Christenmenschen“ um Reformation und Demokratie. Bei den Stationen „Das Weib schweige in der Gemeinde?“ oder „Herrlich ist dämlich“ sind Informationen zu Frauen im Pfarramt oder zur Gleichstellung in der Sprache zu hören.

In insgesamt fünf pointierten und humorvollen Audiopräsentationen diskutieren Katharina von Bora und Martin Luther – als fiktive Personen – über verschiedene Themen in Bezug zur Reformation; und manchmal meldet sich auch Gott zu Wort. Daneben sind prominente Persönlichkeiten zu hören wie z. B. der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm, die Reformationsbotschafterin Margot Käßmann oder Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen.

„G-Code“ steht hierbei für „Gender-Code“, für einen geschlechtersensiblen Blick. Durch die G-Codes sieht und hört ein breites Publikum auf ungewöhnliche Art, dass und warum die Gleichstellung von Mann und Frau in der evangelischen Kirche ihre Wurzeln in der Reformation und dem reformatorischen Menschenbild hat. Das Projekt ist ein Instrument, das auf eine Gemeinschaft zielt, in der Männern und Frauen und allen Geschlechtern die volle und gleichberechtigte Teilhabe in Kirche und Gesellschaft ermöglicht wird.

„Im Jahr des Reformationsjubiläums ist ja vielfach davon die Rede, dass die Reformation nicht nur ein religiöses Ereignis ist, sondern in die Gesellschaft hineinwirkt. Das wir auch an dem Thema Gleichberechtigung sichtbar – wo man es vielleicht gar nicht vermutet hätte. Gerade beim Thema Gleichstellung sind wir evangelischen Kirchen vielen anderen gesellschaftlichen Akteuren voraus“, so Oberkirchenrätin Dr. Susanne Teichmanis.

Die G-Code Ausstellung ist eine gemeinsame Initiative der Konferenz der Frauenreferate und Gleichstellungsstellen in den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie besteht aus sechs Roll-ups – fünf Hörstationen und einer Informationstafel. Diese Roll-ups können z.B. in Gemeindehäusern/Kirchen, im Foyer einer Schule oder bei Projekttagen ausgestellt werden. „Für die oldenburgische Kirche steht ein kompletter Hörweg zur Verfügung, der ab sofort im Gebäude des Oberkirchenrates im Philosophenweg ausgestellt wird“, so Rüsch-Tillmanns. Mitarbeitende, Besucherinnen und Besucher erhalten so die Gelegenheit, sich unter einem anderen Gesichtspunkt mit der Reformation auseinanderzusetzen. Nach Beendigung der Ausstellung kann diese kostenlos ausgeliehen werden. Lediglich der Transport muss laut Rüsch-Tillmanns selbst organisiert werden.

Weitere Materialien (Postkarten, Aufkleber, Schilder, Servietten) können über die Internetseite des Projektes bezogen werden. Alle Hörbeiträge – übrigens auch als Text zum Lesen – finden sich unter: www.g-code.de 

Source: Kirche-Oldenburg