„Wenn ich wüsste, dass morgen der jüngste Tag wäre, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Dieser Satz wird Martin Luther zugeschrieben (allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit fälschlich). Gleichwohl spricht aus diesem Satz eine fröhliche Heiterkeit und große Hoffnung. Und genau darum geht es in einem Projekt der Evangelischen Jugend Oldenburg, dass von Diakon Fredo Eilts (Jever) und Pastor Tessen von Kameke (Bad Zwischenahn) mit Unterstützung durch das evangelische Landesjugendpfarramt anlässlich des Reformationsjubiläums angestoßen wurde.
„Pflanzt Hoffnung“, heißt das Projekt, das sich an Schüler der weiterführenden Schulen und an Konfirmanden richtet. Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker hat die Schirmherrschaft übernommen. Eilts und von Kameke stellten das Vorhaben gemeinsam mit einigen Jugendlichen jetzt in Jever vor. „Wir wollen eine kritische Auseinandersetzung mit dem Erbe Luthers anregen“, erklärte Fredo Eilts. Dabei gehörten Reformation und Hoffnung eng zusammen. Hintergrund ist, dass Martin Luther entgegen der bis dahin herrschenden Religion klar herausstellte, dass Hoffnung auf Heil nicht nur für wenige auserwählte Menschen bestehe, sondern für alle frei zugänglich sei. „Wir wünschen uns, dass möglichst viele Jugendliche heute Hoffnung pflanzen“, erläuterte von Kameke.
Die Umsetzung des Projekts kann auf vielfältige Weise erfolgen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Wettbewerb findet in zwei Altersklassen statt (Sekundarstufe I und II), außerdem in zwei Kategorien (künstlerisch-kreativ und kreativ-karitativ). So könnte zum Beispiel im kreativ-karitativen Bereich die Arbeit mit Flüchtlingen oder mit älteren Menschen eine Rolle spielen, es könnte aber auch genauso gut ein Projekt mit kranken Kindern gestartet werden. Im künstlerisch-kreativen Bereich könnten Skulpturen geschaffen oder Ausstellungen organisiert werden. „Es geht darum, die eigene Hoffnungsidee mit der Reformationsidee zu verbinden – auf welche Art das geschieht, ist nur individuell zu beantworten“, sagt Eilts. Die Projekte sollen dann dokumentiert und eingesandt werden.
Am Wettbewerb können alle Schülergruppen im Einzugsbereich der Oldenburgischen Kirche und auch darüber hinaus teilnehmen. Einsendeschluss ist der 30. Juni. Zu gewinnen gibt es – wie sollte es anders sein – jede Menge Hoffnungs-Äpfel, außerdem Apfelkuchen für die ganze Gruppe und Apfelbäumchen. Alle Projekte werden von einer Jury bewertet und in einer Projektwoche vom 18. bis zum 22. September in der Stadtkirche zu Jever ausgestellt. Die Preisübergabe wird bei einem großen „Apfel-Hoffnungs-Fest“ am 20. September in der Stadtkirche zu Jever stattfinden.
Infos unter www.pflanzthoffnung2017.de
Annette Kellin
Source: Kirche-Oldenburg