Eine „offizielle Amtseinführung“ sollte angemessen und sachgerecht sein. Aber sie kann auch kindgerecht sein, fröhlich und mitreißend sein. Das zeigte die Einführung von Pfarrerin Kerstin Hochartz in der Kreuzkirche in Sandkrug. Denn sie geschah in einem angemessen-feierlichen Gottesdienst. Nur anders.
Dann „…bin ich eben anders“: So lautete das Motto des Gottesdienstes, der von 26 Kindern der Grundschule Sandkrug gestaltet wurde. Zugrunde lag ihm das Kinderbuch „Die Rabenrosa“ von Helga Bansch. Sie hat in diesem Jahr dafür den Evangelischen Buchpreis verliehen bekommen.
Zugrunde lag somit dem Gottesdienst, dessen Entwurf von der in ihr Amt eingeführten Pfarrerin stammt, das Wissen um das menschliche „Anderssein“, die Grundgegebenheit der göttlichen Schöpfung, dass jedem menschlichen Wesen eine ganz eigene Individualität eigen ist. Dazu gehört, auch „ganz anders“ sein zu können – so wie die Rabenrosa mit ihrer so gar nicht rabenartigen roten Mütze im Kinderbuch.
In Liedern und Lesungen sowie mit einem szenischen Spiel zeigten die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung ihrer Lehrerin Kerstin Heine auf, wie gut und perspektivreich es sein kann, anders zu sein, wenn alle offen damit umgehen. Hat nicht, so lautete eine überzeugende Folgerung des kleinen gottesdienstlichen Theaterstückes, jeder und jede schon einmal eine rote Mütze aufgehabt?
Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, der die „offizielle Amtseinführung“ vornahm, sah sich einem begeistert mitmachenden „geteilten Kirchraum“ gegenüber mit einer Hälfte Erwachsenen und einer zweiten, die aus zahlreichen Sandkruger Grundschülerinnen und -schülern bestand. Auch er machte sich, als „schwarzer Rabe“, zum Akteur der kleinen Aufführung und vermochte zugleich mit der erforderlichen feierlichen Ernsthaftigkeit Kerstin Hochartz in ihr neues Amt einzuführen: Ihr obliegt seit Juli die Leitung des Referats Schule und Religionspädagogik und der Arbeitsstelle für Religionspädagogik der ev.-luth. Oldenburgischen Landeskirche.
In diesem Amt wird Pfarrerin Hochartz auch zukünftig Schulen und Gemeinden bei kirchenpädagogischen Projekten begleiten sowie Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere interessierte Haupt- und Nebenamtliche ausbilden, zum Wohle eines evangelischen Religionsunterrichtes auf einem christlichen Boden, der es auch gern zulässt, wenn jemand „anders“ ist.
Kurt Dröge
Source: Kirche-Oldenburg