Hannover (epd). Die Sozialpädagogin Rebecca Seidler (41) ist neue Vorsitzende des liberal ausgerichteten jüdischen Landesverbandes in Niedersachsen. Seidler war am Wochenende in Hannover in ihr neues Amt gewählt worden, wie der Verband dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Sie löst ihre Mutter Katarina Seidler ab, die den 1997 gegründeten Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen gemeinsam mit Ingrid Wettberg 25 Jahre lang geleitet hatte. Rebecca Seidler ist seit zwei Jahren auch Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, der mit rund 800 Mitgliedern größten liberalen jüdischen Gemeinde in Deutschland.

 

Der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover beglückwünschte die neue Vorsitzende zu ihrem neuen Amt. «Dass jüdische und christliche Gemeinden in geschwisterliche Treue zueinanderstehen, ist eines der wichtigsten Versprechen, das wir einander in diesen Zeiten geben können», sagte Meister am Dienstag. Er gebe es der neuen Vorsitzenden gerne. Der Bischof sprach von einem Generationswechsel an der Spitze des Verbands. Meister, der ein Studienjahr in Jerusalem verbracht hat, ist seit langem dem jüdisch-christlichen Gespräch verbunden.

 

Zu dem liberalen Landesverband gehören sieben jüdische Gemeinden in Bad Pyrmont, Celle, Göttingen, Hameln, Hannover, Seesen und Wolfsburg mit zusammen rund 1.200 Mitgliedern. Der Verband ist einer von zwei jüdischen Landesverbänden in Niedersachsen. Zum anderen, eher traditionell ausgerichteten Verband gehören zwölf Gemeinden mit zusammen mehr als 6.000 Mitgliedern.

Kirche-Oldenburg
Rebecca Seidler leitet künftig liberalen jüdischen Landesverband